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Nazareno | Patenschaften | Das Leben der Kinder
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Die Erlebnisse unserer Kinder handeln von Armut, Gewalt und Drogen. Es sind Geschichten, wie Sie millionenfach jeden Tag in Brasilien passieren. Wir müssen uns klar machen, dass diese Kinder nicht in Deutschland leben, sondern in Brasilien. Die Realität in Brasilien ist eine andere. Erfolg ist für uns: nicht umgebracht, nicht im Gefängniss, nicht mehr auf Drogen. Alles andere ist zwar auch wichtig, und wir haben ja auch die Familienbegleitung, das Berufsausbildungszentrum usw., aber es ist für uns schon ein Erfolg, wenn später jemand als Hilfsarbeiter arbeitet. Brasilien ist eben eine Hölle für ganz arme Leute und wir können auch die Relaität in Brasilien nicht ändern. Aber es sind keine Erfolgsgeschichten wie in den Märchenbüchern, aber es ist der Slum, die Armut und die Gewalt. In dieser Realität leben unsere Jungs.

Unsere Kinder erzählen ihr Leben

Antônio Breno Alves de Souza

Antônio Breno Alves de Souza

Antônio Breno Alves de Souza
geb. am 17. April 2001

Lassen wir Breno seine Lebensgeschichte selbst erzählen: "Meinen Vater kenne ich. Ich sehe ihn nicht oft, aber ab und zu besuche ich ihn. Er wohnt etwas weiter von Fortaleza entfernt. Immer wenn ich ihn besuche, gibt er mit etwas Geld. Ich weiß, dass er früher mit Drogen sein Geld verdient hat. Was er heute genau macht, kann ich nicht sagen. In meiner Familie hat er nicht lange gelebt. Ich erinnere mich nicht mehr, wann er von zu Hause gegangen ist. Meine Mutter hat mich nicht gebeten auf der Straße zu betteln. Ich habe es freiwillig gemacht, denn zu Hause gab es oft nichts zu essen. Zusammen mit meinem Bruder habe ich immer gewartet, bis die Ampeln auf rot umschalteten. Dann bin ich auf die Autofahrer zugegangen, um Geld zu bekommen. Anfangs habe ich meiner Mutter das Geld gegeben. Dann habe ich es selbst ausgegeben, da ich auf der Straße geblieben bin.  

Ich musste mich ja alleine auf der Stra?e durchschlagen. Die Leute von der Tankstelle waren sehr nett zu mir. Ich habe dann immer dort auf dem Boden geschlafen. In der Nähe ist ein See. Dort habe ich jeden Morgen mich gewaschen. Das macht einen besseren Eindruck auf die Leute, die ich um Geld anbettelte. Die Besitzer von den Restaurants haben mir freiwillig Essen gegeben. Sie baten mich dann, nur die Gäste nicht zu stören. So habe ich auf der Straße immer mein Abendbrot umsonst bekommen. Ich hatte immer Angst, dass jemand schlimme Sachen auf der Stra?e mit mir macht. Nachts habe ich nie wirklich gut geschlafen. Einige Freunde von mir auf der Stra?e leben heute nicht mehr. Wer zu viel Drogen nimmt und Schulden macht, lebt gefährlich. Auf der Stra?e zu bleiben bedeutet Gefängnis oder Friedhof. Als mich der Sozialarbeiter vom Kleinen Nazareno ansprach, war ich gerade bei der Ampel am arbeiten. Ich hatte fast kein Auge in der Nacht vorher zugemacht. Mir war das alles schon zu viel. Der Sozialarbeiter hat mir Fotos gezeigt. Ein paar Mal kam er wieder, bis ich das eine gute Idee fand. Mein Bruder ist auch hier im Nazareno-Dorf. Jetzt möchte ich jeden Tag zu Schule gehen. Ich kann weder Lesen noch Schreiben. Aber die Schule im Dorf ist sehr gut und wir haben Zeit Fußball zu spielen."

Aufgrund der besonderen Lebensumstände von Breno, können wir eine Patenschaft herzlich empfehlen. 

Nachtrag 2015:

Breno lebt zur Zeit bei seiner Familie in einem vom Kleinen Nazareno gemietetem kleinen Haus in Fortaleza. Es geht ihm gut und er geht zur Schule und zum Berufsausbildungszentrum vom Kleinen Nazareno. Wir erwarten, dass er in nächster Zeit eine Lehrstelle finden wird.

Amisterdam Luan Laranjeira da Silva

Amisterdam Luan Laranjeira da Silva

Helfen Sie Amisterdam Luan Laranjeira da Silva und übernehmen Sie eine Patenschaft.
Helfen Sie Amisterdam Luan Laranjeira da Silva und übernehmen Sie eine Patenschaft.

geboren am 11.08.1997

Luan lebte schon einige Zeit auf der Straße. Denn unser Straßenarbeiter Severino hatte ihn schon mehrmals im Zentrum von Recife angetroffen. Am 26.05.2009 gelang es ihm den Jungen, der mit seinem ersten Namen, Amisterdam heißt, zu überzeugen, dass der kleine Nazareno für ihn ein Ausweg aus dem schrecklichen Schicksal sei. Luan stieg mit Serverino in den Bus und fuhr zusammen mit ihm ins Nazarenodorf auf der Insel Itamaracá.

Schon am ersten Tag nach seiner Ankunft ging es um 7:30 ab zur Nazarenoschule, wo ihn bereits die Lehrerin Marilene erwartete und feststellte, dass er bereits lesen und schreiben konnte. Sein Wissen entsprach dem der 4. Klasse. Wenn er das Klassenziel erreicht, wird er bereits nächstes Jahr in eine Staatliche Schule außerhalb des Nazarenodorfs zur Schule gehen.

Nach ein paar Wochen konnten wir seine Familienangehörige ausfindig machen. Unsere Sozialassistentin besuchte den Großvater, der ihr erzählte, dass er nach 47 Jahren Ehe, vor 3 Monaten von seiner Frau verlassen wurde, weil sie herausfand dass er seit 53 Jahren noch eine zweite Frau und 9 weitere Kinder hatte. Er erzählte ihr von seiner Tochter Maria Jeane, der Mutter von Luan. Sie ist 36 Jahre alt und Alkoholikerin. Luan ist ein uneheliches Kind wurde jedoch zusammen mit einer Halbschwester vom Stiefvater großgezogen. Dieser  versuchte seinen Stiefsohn zu beschützen, als dieser einen Polizisten unabsichtlich mit dem Fahrrad rammte. Es kam zu einem Streit und der Polizist erschoss vor den Augen Luans den Stiefvater. Luan war zu diesem Zeitpunkt 9 Jahre alt. Da der Alkoholkonsum der Mutter nach dem Vorfall stark anstieg, verlor sie das Sorgerecht der Tochter und Luan wurde bei Maria Jane, der Schwester seiner Mutter, untergebracht. Dort blieb er nicht lange, sondern lief von Schule weg und blieb auf der Straße.

Seit dem Ende Juni bekam er schon mehrmals Besuch von seiner Familie, die Glücklich ist, dass Luan sich im Dorf so wohl fühlt.

Im Haus der Kleinen fand Luan schnell eine neue Heimat, Freunde und liebevolle Betreuung durch unsere beiden Tagesmütter Marileide und Jucelia.Gerne spielt er Fußball und fährt gerne Fahrrad. Bei der Radtour zum Praia do Sossego im Oktober, war er natürlich mit dabei, obwohl er noch kein eigenes Fahrrad besitzt. Beim sondieren der Radüberreste fand er nur einen alten Rahmen.

Jetzt Pate werden

 

 

Anderson de Oliveira

Anderson de Oliveira

geboren am 10.04.1996

Meine Mutter lebt von meinem Vater getrennt, wo er sich derzeit aufhält, weiß ich nicht. Meine Mutter hat zwischenzeitlich einen anderen Mann geheiratet, der jeden Tag trinkt und Sachen im Haus zerschlägt sowie mich und meine Mutter verprügelt. Meine Mutter arbeitet als Hausmädchen in einer Familie und erhält Schulgeld für uns. Meine Oma bekommt ihre Rente. Mein Stiefvater arbeitet nicht, er trinkt nur und schlägt uns. Ich bin zur Straße, da ich es zu Hause mit meinem Stiefvater nicht mehr ausgehalten habe und weil es dort öfters nichts zu Essen gab. Meine Brüder sind ebenfalls zur Straße gegangen, um nach Geld zu betteln.

Am Morgen bin ich noch zur Schule gegangen, mittags war ich dann zu Hause bis die Sonne langsam unter gegangen ist, danach bin ich zum Busterminal ?Siqueira?, welcher sich in der Nähe von unserem Haus befand. Anfangs habe ich dort nur gebettelt, dann bin ich mit dem Bus herumgefahren und manchmal bin ich dann am Strand ?Náutico? , ?Iracema? oder an anderen Busterminals ausgestiegen, um auch dort zu betteln.  Auf der Straße gibt es sehr nette Menschen, die einem Kuchen, Süßigkeiten und ?tapioca? schenken.

Meine Mutter ließ mich immer zur Straße, denn ich brachte ihr immer das erbettelte Geld mit. Ich habe nie geklaut und auch nie Drogen genommen. Nachts habe ich in den Busterminals, an Bushaltestellen oder vor den kleinen Ständen am Strand geschlafen.

Mir gefällt es sehr auf dem Sítio des OPN. Ich möchte nicht mehr nach Hause zurück, und schon gar nicht mehr auf die Straße.

Nachtrag 2015:

Wir haben weniger Kontakt mit Anderson. Er hat weiterhin Schwierigkeiten mit seiner Mutter, die uns ab und zu anruft. Er hat schon zwei Lehrstellen hingeschmissen und weiss nicht so recht, was er aus seinem Leben machen mochte.

Anderson Felismino Pereira

Anderson Felismino Pereira

?Ich bin zur Straße gegangen, als ich noch sehr klein war.

Damals war ich 9 Jahre alt. Insgesamt habe ich 3 Jahre auf der Stra?e gewohnt. Auf der Stra?e findet ma sehr viel Gewalt. So haben die Leute immer mein Geld und meine Drogen geklaut. Ich habe auch gebettelt, um mir Drogen kaufen zu können. Ich habe aber nur Schusterleim geschnüffelt.

Ich bin abgehauen, da meine Mutter mich ständig schlug. Sie hat mich auch immer beschuldigt. Einmal sollte ich das Geld von meiner Oma geklaut haben, was gar nicht stimmte. Sie ist mit einem Messer auf mich zugerannt, da sie auch betrunken war. Ich hatte Angst vor ihr. Auf der Stra?e habe ich schon überall geschlafen: am Strand, i den Bushaltestellen, in den Nachtbussen, auf dem Bürgersteig. Einmal bin ich auch wieder nach Hause gegangen. Meine Mutter ging es schon viel besser. Aber ich habe die Stra?e vermisst und so bin ich immer wieder zurückgegangen.

Auf der Stra?e hat mich ein Sozialarbeiter vom Kleinen Nazareno angesprochen. Er hat mir Fotos von dem Nazareno-Dorf gezeigt. Ich lebe jetzt hier im Dorf. Mir geht es gut und ich gehe jeden Tag zur Schule. Ich denke, mein Leben hat jetzt eine sehr gute Richtung bekommen. Vielleicht werde ich ja in nächster Zeit auch eine Lehrstelle finden, wie die anderen Jugendlichen hier im Dorf.?

Nachtrag 2015:

Anderson arbeitet als Hilfsarbeiter auf dem Bau und wohnt bei seiner Freundin, mit der er eine kleine Tochter hat, die jetzt 2 Jahre alt ist.

 

Antonio Filho

Antonio Filho

Helfen Sie Antonio Filho und übernehmen Sie eine Patenschaft.

geboren am 22.Februar 1999

Antonio lebte mit seinen Geschwistern und seiner Mutter zusammen in einer Favela in Fortaleza. Der Vater lebt mit einer anderen Frau zusammen. Aus Frust über ihr eigenes Leben, hat die Mutter alle Kinder fast täglich misshandelt´. Vor allem der kleine Antonio wird ständig von seiner Mutter geschlagen, vor allem ins Gesicht. "Manchmal hatte ich ganz zugeschwollene Augen und konnte kaum noch sehen. " Nachts weckt sie Antonio auf, in dem sie ihn an den Haaren aus dem Bett schleift um ihn dann anschliessend zu verprügeln. Auch sonst schleift sie Antonio viel an den Haaren durch die Gegend und einmal überschüttet sie ihn mit heißem Wasser. Die Kinder bekommen kaum Nahrung und da die Mutter häufig nicht Zuhause ist. lässt sie die Kinder bei der alten verwirrten und alkoholkranken Grossmutter. Diese erzählt Antonio immer wieder, er sei der Teufel, bis er selbst daran glaubt. Aufgrund der Misshandlungen läuft Antonio von Zuhause weg und lebt eine  zeitlang auf der Straße. Als die Polizei ihn dort aufgreift, kann er über sich selbst nichts erzählen und wird in eine Staatliche Einrichtung gebracht. Irgenwann beginnt Antonio anderen Menschen gegenüber agressiv zu werden und keiner weiss mehr, wie man mit ihm umgehen soll. So kommt Antonio in eine Psychatrische Einrichtung, wo ihm bereits mit 5 Jahren starke Psychopharmaka wie Haldol und Holeporol über einen längeren Zeitraum verabreicht  werden. Dies ist gerade für einen kleinen Körper nur schwer zu verarbeiten. Antonio hat eine sehr geringe Selbstwertschätzung und ein starkes Gefühl der Ablehnung und des Verlassenseins, infolge seiner schlechten Behandlung.

Als Antonio Ende 2006 ins sitio vom kleinen Nazareno kommt, ist er extrem verschlossen und agressiv wie auch autoagresseiv. Auch hier erzählt er immer wieder, dass er der Teufel sei. Nachdem sich eine Praktikantin mit einer ergotherapeutischen Ausbildung seiner annimmt, und er auch von Seiten der Educadores Aufmerksamkeit und Zuwendung erhält, geht es ihm stetig besser. Mittlerweile entwickelt sich Antonio zu einem aufgeweckten und fröhlichen Jungen.

Ich habe bei meinem Vater gewohnt, manchmal bei meiner Mutter. Mein Vater schlug mich sogar mit dem Besenstiel, weil er nicht wollte, dass ich von zu Hause auf die Strasse weglaufe. Aber ich lief jeden Tag weg. Ich lief auch weg, wenn mich meine Mutter geschickt hat. Sie sagte: Antônio, geh auf die Strasse, bettle um Almosen. Sie schlug mich auch, mit FlipFlops. Da zu Hause gab es manchmal kein Essen, also ass ich nichts.Als ich auf die Strasse ging, hielt ich mich auf Maerkten auf, um um Almosen zu betteln. Ich sagte das so: Ei, kannst du mir einen ?Chilito? geben? Manchmal sagten die Leute das: Nein, ich gebe nichts, weil du kein Geld hast! Als ich auf der Strasse geschlafen habe, hatte ich manchmal Angst vor den vorbeilaufenden Wesen, dass sie mich schnappen wuerden. Einige solche Wesen... die Woelfe...ich weiss,was da ist! Manchmal, auf der Strasse schlugen mich die anderen Jungs, die Diebe. Ich habe ihnen nichts getan, aber sie schlugen mich.Ich hatte grossen Hunger auf der Strasse, wenn mir die Leute nichts gaben, kein Geld, damit ich Sachen kaufen konnte. Eines Tages war ich auf der Strasse, da fuhr ein Kombi vorbei und nahm mich mit zum SOS Do Pirambú und danach kam ich hierher. Mir gefaellt es hier. Was ich am liebsten mag, ist das Essen, Mangos unterm Mangobaum sammeln. Ich mag es auch sehr zur Kapelle zu gehen, weil...  weil es eine Kapelle Gottes ist. Ich mag es zu beten, in der Stille zu sein, auf den Baenken zu sitzen, Lieder ueber Gott zu singen. Mir gefaellt es auch im Haus, wo ich wohne, weil mich der Erzieher mag. Ich mag die anderen Jungs vorm Haus, weil wir spielen und sie meine Freunde sind. Mir gefaellt es sehr, im Bach zu schwimmen. Ich will ein guter Junge sein.

Nachtrag 2015:

Antônio Filho lebt jetzt bei seiner Mutter außerhalb von Fortaleza. Es geht ihm gut und er versucht eine Arbeitsstelle zu finden. 

Carlos Alexandre

Carlos Alexandre

Carlos Alexandre
Carlos Alexandre

 

Carlos Alexandre

11 Jahre alt, ist seit September 2008 in der Associação Beneficente O Pequeno Nazareno (= Verein ? Der kleine Nazareno e.V.?) untergebracht. Im Rahmen ihrer Tätigkeit trafen die Sozialarbeiter das Kind täglich auf der Straße an. Carlos hielt sich insbesondere an der ?Av. Beira Mar? (Strandpromenade) und am ?Praia de Iracema? (Iracema-Strand) auf. Diese Situation dauerte mehr als 6 Monate an und verschlimmerte sich von Tag zu Tag. Auf der Straße nahm er zusammen mit seinem 15-jährigen Bruder Eduardo täglich Drogen.
Die beiden Brüder bauten sich am Strandufer eine kleine Bretterhütte, wo sie gemeinsam schliefen. Sie gaben an, zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern bei der Mutter zu leben, doch durch den Stiefvater war das Leben der Kinder zu Hause zur Hölle geworden. Seit dem Tod des leiblichen Vaters lebt die Familie in großer Armut, da die Mutter nicht arbeitet. Darüber hinaus wurden die Kinder pausenlos vom Stiefvater verprügelt. Um der Gewalt zu Hause zu entfliehen, entschloss sich Carlos Alexandre auf die Straße zu gehen. Das Kind hat es einmal geschafft, die Straße zu verlassen und hat eine Zeit lang bei seiner Großmutter im ?Conjunto Palmeiras? gelebt. Dort erlebte er jedoch ähnliches wie bei seiner Familie. Seine Cousins und Onkel konnten ihn nicht als Familienmitglied akzeptieren und haben ihm das Leben schwer gemacht. Mithilfe der  ?SOS Criança? (SOS Kinderhilfe) wurde die Rückkehr in seine eigene Familie versucht. Dort wurde das Kind jedoch wie bisher misshandelt, und ging deshalb wieder zurück auf die Straße.
Zu diesem Zeitpunkt traf der Sozialarbeiter des OPN das Kind an. Nachdem er circa einen Monat lang immer wieder das Gespräch mit Carlos Alexandre gesucht hatte, fasste dieser allmählich Vertrauen. Schließlich erklärte er sich bereit, in das ?Nazarenerdorf? zu ziehen. Wir haben den Fall dem Jugendamt vorgelegt, das die Unterbringung im OPN beschloss.
Die Einrichtung sieht sich schweren Problemen im Zusammenhang mit diesem Fall gegenüber, nicht zuletzt durch komplexe Klagen seitens der Familie. Diese wird vom OPN betreut, um die zerbrochenen familiären Beziehungen wiederherzustellen und zu stärken.

Nachtrag 2015:

Alexandre lebt bei seiner Mutter. Der Kleine Nazareno hat für seine Familie ein kleines Haus am Stadtrand von Fortaleza gekauft. Er hat an der Weltmeisterschaft für Straßenkinder in Rio de Janeiro teilgenommen. Er arbeitet in einem Frucht und Gemüsemarkt und hilft seiner Familie. Er geht zur Zeit nicht zur Schule. 

Carlos Henrique Gomes Amorim

Carlos Henrique Gomes Amorim

Carlos Henrique Gomes Amorim

geb. am 16. Januar 2006

Im Monat März 2013 standen auf einmal, ganz allein, ohne die Anwesenheit eines Erwachsenen, Bruno und sein Bruder Henrique vor dem Tor des Nazareno-Dorfes. Es war schon Abend und die Kinder waren etwas verstört. Erst haben sie nicht einmal ihnen Namen gesagt (Wie wir später erfuhren, hatte die Mutter ihnen befohlen, ihre Namen zu verschweigen). Am nächsten Tag erzählte Bruno, dass sie von ihrer Mutter bis zum Tor gefahren worden sind und dann hat die Mutter sie einfach ausgesetzt. Die Mutter ist mit ihrem Geliebten, mit dem sie ein Kind hat, in ein anderes Bundesland gefahren und hat Bruno und Henrique einfach bei uns gelassen. Wir haben dann später festgestellt, dass Bruno und Henrique schon bevor sie zu uns kamen auf der Straße lebten. Die Nachbarn haben erzählt, dass der Geleibte der Mutter die beiden Kinder aus der früheren Beziehung nicht akzeptierte. Bruno und Henrique haben schon gebettelt und auf der Straße geschlafen. Soviel wir wissen haben sie noch keine härteren Drogen genommen.

Eine Patenschaft können wir aufs herzlichste empfehlen, da die beiden vorerst bei uns bleiben werden, da sie nicht die Möglichkeit haben zu ihrer Mutter zurück zu gehen. Wir haben schon mit dem Jugendamt gesprochen und falls nötig, werden wir auch die Polizei einschalten müssen. .  

Nachtrag 2015:

Carlos Henrique wohnt bei seiner Tante. Es geht ihm gut und er geht weiterhin zur Schule. Wenn er 14 Jahre alt ist, wird er vom Berufsausbildungszentrum vom Kleinen Nazareno aufgenommen werden.

Carlos Júnior

Carlos Júnior

geboren am 11.08.1994

Ich lebte mit meiner Familie in ?Bom Jardim?.
Sowohl meine Mutter als auch meine Schwester bettelten auf der Straße und ich tat das gleiche, insbesondere an den  Busbahnhöfen ?Siqueira? und ?Messejana?. Ich hatte Glück, denn die Leute gaben mir immer etwas. Oftmals bin ich mit dem Bus einfach nur so durch die Stadt oder zum Strand ?Naútico? gefahren, um dort zu betteln. Ich habe jede Nacht gemeinsam mit meinen Freunden auf der Straße verbracht und dort geschlafen. Erst bei Morgendämmerung bin ich nach Hause gegangen. An der Strandpromenade habe ich gemeinsam mit meinen Freunden Klebstoff geschnüffelt. Ich habe auch versucht zu stehlen, hatte dann aber immer zuviel Angst, irgendwelche Gegenstände mitgehen zu lassen. Eines Tages haben meine Freunde und ich in ein Haus in der Nähe des Strandes eingebrochen, in welchem sich sehr viel Geld befunden hat. Wir wurden jedoch gesehen und kurze Zeit später kam die Polizei und hat uns aufs Revier mitgenommen. Dort verbrachten wir die ganze Nacht. Sie haben uns Guaraná (Limo) gegeben und zwei große gefüllte Teigtaschen und am nächsten Morgen ließen sie uns wieder gehen.
Einmal, als ich auf der Straße war, kamen die Leute von der SOS-Einrichtung und fragten mich, ob ich nicht duschen und Fernsehen möchte. Sie nahmen mich in ihre Einrichtung mit und als ich dort ankam, lachten sie mich alle freundlich an, aber ich habe mit keinem gesprochen.
Einmal war ich am Busbahnhof ?Siqueira? und habe gerade geschnüffelt, als mich ein Erzieher vom OPN ansprach und fragte, ob ich nicht im OPN leben möchte. Ich sagte ja und dann nahmen sie mich mit, gemeinsam mit einem anderen Jungen, Elias. Hier gefällt es mir sehr gut, aber ich bin schon einmal von hier abgehauen und wieder zum Busterminal ?Siqueira? zurückgekehrt. Ein Erzieher des OPN hat mich dann am Busbahnhof aufgesucht und mich wieder zurück gebracht. Nun bin ich sehr froh, dass ich hier bin.

Nachtrag 2015:

Lebt bei seiner Familie und arbeitet zusammen mit seinem Vater in einem öffentlichen Markt in der Innenstadt von Fortaleza.

 

Darleson dos Santos

Darleson dos Santos

Darleson dos Santos

geboren am 19.12.1998

Lassen wir Darleson selbst etwas aus seinem Leben erzählen:

"In diesen Ferien habe ich, während ich um Geld bettelte, versucht für meine Mutter eine Arbeitsstelle zu besorgen. Ich habe 2 Jobs gefunden: einmal als Bedienerin in einem Restaurant und dann bei einer Kreditbank, einfach um Zettelchen auf dem Bürgersteig zu verteilen.
Meine Mutter hat mich darum gebeten. Aber es wird schon schwer sein für sie, da ich 10 Geschwister habe und ich meinen Vater nur einmal gesehen habe. Das war vor etwa 2 Jahren. Das war ein schöner Tag.
Er hat mir Essen gegeben und ich durfte auf seinem Fahrrad fahren. Mein Vater verkauft alle möglichen Besen auf der Straße. Da meine Mutter nicht aus dem Haus konnte, wegen den vielen Kindern, musste ich und mein Bruder Dário schon sehr früh arbeiten. Wir haben alte Dosen gesammelt und die dann verkauft. Doch mit Betteln verdient man mehr.
Das hat auch meine Mutter gemerkt. Erst war es ja noch in Ordnung. Dann musste ich betteln, sonst bekam ich eine Tracht Prügel. Der Betrag, den ich nach Hause bringen musste, war von vorne rein von meiner Mutter festgelegt. Es waren immer R$ 30,00. Wenn ich das Geld nicht hatte, bin ich nicht nach Hause gegangen. Ich habe dann einfach auf der Straße geschlafen.
Das war dann immer öfter der Fall, da ich ja auch gerne Videospiele ausprobierte. Ich haben mich den anderen Straßenkindern nicht anvertraut.
Ich habe versucht, mich alleine, oder zusammen mit meinem Bruder, mich auf der Straße durchzuschlagen. Deshalb bin ich auch nicht angefangen, Schusterleim zu schnüffeln oder andere Drogen zu nehmen. Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre. Vielleicht hätte ich ja doch angefangen, wie alle anderen Kinder auf der Straße, Drogen zu nehmen, wenn ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, in dem Nazareno-Dorf zu bleiben.
Ich würde sehr gerne ein Clown werden. Ich glaube, dass ich dazu Talent habe."
Bisher sehen wir keine Möglichkeiten, dass Darleson in diesem Jahr wieder zu seiner Familie gehen kann. Wir möchten hoffen, dass er es schafft, seinem Leben eine andere Richtung zu geben und deshalb möchten wir eine Patenschaft für ihn aufs herzlichste empfehlen.

Nachtrag 2015:

Ist zur Zeit noch im Dorf. Geht zur Schule und macht eine Lehre in Fortaleza

 

 

Deibson Gonçalves Lucena

Deibson Gonçalves Lucena

geboren am 25.04.1996

Ich habe gemeinsam mit meinen Eltern in  ?Messejana? gelebt. Mein Vater war der einzige von meiner Familie, der gearbeitet hat. Er hat mich oft geschlagen. Ich bin zur Strasse, weil ich es selbst so wollte.

Ich habe mich hauptsächlich an den Busbahnhöfen ?Papicu? und "Messejana? aufgehalten und dort ebenfalls viele Nächte verbracht.

 Tagsüber habe ich hauptsächlich in Bussen gebettelt und die Leute haben mir immer etwas Kleingeld gegeben, weil sie mich mochten. Manchmal habe ich bis  zu 10 Reais am Tag verdient und davon dann Essen und andere Dinge gekauft.

Ich habe auch geklaut. Mein Spitzname war ?Cãozinho? (Halunke), denn ich konnte Sachen schneller klauen, als die Leute sehen konnten. Als sich dies am Busbahnhof ?Messejana? immer mehr herumgesprochen hat, bin ich zum Busbahnhof ?Siqueira?. Auch dort habe ich gebettelt und geklaut. Oftmals wurde ich von den größeren Jungs auf der Strasse geschlagen, denn sie wollten immer mein Geld haben.  Immer wenn ich nach Hause zurückgekehrt bin, habe ich ein Teil des Geldes meiner Mutter gegeben, damit sie Lebensmittel für die Familie kaufen konnte. Und meine Mutter hat mich jedes Mal angefleht, nicht wieder zur Strasse zurückzukehren. Aber wenn mich Leute auf der Strasse getroffen und mich wieder nach Hause gebracht haben, fragten sie meine Mutter, warum ich auf der Strasse bin, dann hat sie nie etwas gesagt.

Einmal haben mich die Mitarbeiter vom SOS in ihre Einrichtung mitgenommen, wo ich essen und duschen konnte. Ich habe diese Einrichtung nicht gemocht und bin daher kurze Zeit später  abgehauen und zum Busbahnhof ?Messejana? zurückgekehrt. So sah mein Leben auf der Strasse aus.

Nachtrag 2015:

Ist frühzeitig aus dem Nazareno-Dorf gegangen. Ist dann in verschiedenen Heimen von Fortaleza gewesen. Der Kleine Nazareno hat ihm eine Lehrstelle besorgt, die er aber aufgegeben hat. Zur Zeit hat er keinen festen Wohnsitz.

 

 

Erick Pereira da Silva

Erick Pereira da Silva

Helfen Sie  Erick Perreira da Silva und übernehmen Sie eine Patenschaft.
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Erick Pereira da Silva geboren am 05.11.1996

Erick Pereira da Silva (14 J.) lebte mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in einem sehr armen und gefährlichen  Stadteil "a Bomba do Hemeterio" von Recife. Er hat neun Geschwister. Zu Hause, ein Haus mit nur 2 Zimmern, das im Winter von dem Fluss mit Abwasser, der durch die Favela fließt, überschwemmt wird, war kein Platz zum Spielen - also begann Erick schon mit neun Jahren mit Freunden auf die Straße zu gehen. Zwei seiner älteren Brüder leben noch immer dort.
Erick hielt sich zuerst in der Nähe seines Hauses auf und begann in der Nachbarschaft Pferde zu stehlen. Seit er ganz klein ist, mag er diese Tiere sehr. Wegen dieser Vorfälle wurde er von den Besitzern seines Lebens bedroht und zog in ein anderes Viertel weiter, um nicht  gefunden zu werden. Im Stadteil "Derby", nahe des Zentrums von Recife, bettelte er beim McDonalds und schlief vor einem Bankgebäude. Dort begann Erick auch schon mit 10 Jahren, Klebstoff zu schnüfeln, Haschisch zu rauchen und Crack auszuprobieren. Von dem Geld, was er bekam, kaufte er Drogen ? manchmal stahl er auch, wenn das Betteln nicht ausreichte. Dort lernte er zusammen mit Praktikantinnen aus Deutschland unseren Straßenarbeiter Severino kennen, der ihn vom kleinen Nazareno erzählte und sein Vertrauen gewann. Am 26. März 2009 faste er sich ein Herz und ging mit Severino ins Nazarenodorf mit. Hier absolvierte er 2009 die erste Klasse bei Tia Marlene, weil er trotz seiner 12 Jahre, noch nicht lesen und schreiben konnte. Mit großer Freude nimmt er am Kunst-und Sport- und Percussionunterricht teil.

 

 

 

 

 

 

 

Francisco Alexandre Ferreira de Souza

Francisco Alexandre Ferreira de Souza

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geboren am 22.11.1994

Ich bin von Zuhause weggelaufen, weil meine Mutter mich geschlagen hat. Sie wollte, dass ich den Haushalt mache, also bin ich weggelaufen. Ich bin von Viçosa nach Tiangua gegangen und da habe ich auf der Strasse geschlafen. Eines Tages ist jemand vom Conselho Tutelar(Jugendamt gekommen und hat mich nach Hause gebracht, also hat meine Mutter gesagt, dass sie mich woanders unterbringen will, damit ich nicht mehr von Zuhause weglaufe und auf die Strasse gehe. Die Leute vom Conselho Tutelar haben mich zu SOS gebracht, in Fortaleza, von da aus wurde ich hierher gebracht.
Meine Mutter wollte, dass ich das Haus sauber mache, fuer das Essen sorge, aber ich wollte nicht, weil ich lieber spielen wollte, auf der Strasse Ballspielen mit meinen Freunden. Sie ging weg, um in anderen Haeusern zu arbeiten, den Hausputz zu machen, die Waesche zu waschen, um die alten Leute zu versorgen....wenn sie wieder kam, wollte sie ein aufgeraeumtes Haus und fertiges Essen.  Sie sagte, wenn sie wiederkommt, will sie das alles fertig ist, das alles in Ordnung ist. Wenn ich das nicht gemacht habe, weil ich zum Spielen rausging, dann schlug sie mich. Ich wollte die Sachen machen, aber ich wollte meistens lieber spielen. Sie hat mich mit Sandalen geschlagen und manchmal auch mit einem Seil. Aber in den letzten Ferien bin ich nach Hause gefahren und sie hat mich nicht mehr geschlagen, sie war sehr gut zu mir.
Mein Vater arbeitet als Muellsammler und geht sehr frueh aus dem Haus, um 5.00 Uhr morgens, kommt zum Mittagessen zurueck, geht erneut zur Arbeit und bleibt den ganzen Tag weg.
Ich habe einen Bruder, Marcos, er ist aelter als ich, er hat auch mit mir auf der Strasse Ball gespielt. Meine Muttter hat ihm nicht befohlen die Hausarbeit zu machen, denn immer wenn sie wegegangen ist, hat er geschlafen, geschlafen bis 10.00 Uhr, weil er immer sehr spaet geschlafen hat. Wenn sie kam, hat sie mit ihm gestritten, aber das hat nichts gaendert.
Meine Mutter hat nur mit mir gestritten, hat mich nie in den Arm genommen....das war sehr schlimm. Aber in den Ferien war sie meistens gut zu mir.
Ich bin zur Strasse gangen, weil ich die Sachen im Haus nicht machen wollte. Auf der Strasse habe ich nichts gemacht, ich habe meistens nur gespielt. Aber, ich habe nichts gemacht und das war meistens nervig. Ich habe auf dem Buergersteig geschlafen und auf den Baenken der Plaetze. Manchmal habe ich bis zu zwei Tagen auf der Strasse verbracht, danach bin ich nach Hause gegangen. Meine Mutter stritt mit mir, sie sagte, dass sie sich Sorgen gemacht hat. Ich bin nach Tianguá gegangen. Ich bin hinten auf den Lastwagen mitgefahren. Die Fahrer haben es nicht gesehen.
Ich mag es sehr hier im Kleinen Nazareno, es ist sehr schoen. Ich will nur in den Ferien nach Hause und danach wieder zurueck kommen, weil ich hier viele Freunde habe, eine gute Verpflegung. Ich mag die Schule, die Erzieher. Ich mag alle, den Francisco, José, Walpeter, den Carlinhos. Ich mag alle. Wenn ich aelter bin, will ich Fussballspieler werden, weil es toll ist Ball zu spielen. Valdir trainiert uns sehr gut.


Sein Rufnahme ist Alexandre und er lebt seit mehreren Jahren im Nazareno-Dorf/Fortaleza. Wie die meisten Brasilianer, spielt er leidenschaftlich gerne Fussball. Als er zu uns kam, war es das erste Mal, dass er einen Schulraum von innen sah. Er ist jetzt im ersten Schuljahr und hat eine positive Aufnahmefähigkeit. Er ist ein sehr netter und trotz seiner Leidensgeschichte, ein Junge, der nicht durch negative Verhaltensweisen bisher aufgefallen ist.

Lassen wir ihn alber selbst zu Worte kommen:
? Meine Mutter hiess Dona Benedita und mein Vater, Francisco. Ich bin in Fortaleza geboren und lebte, bevor ich zur Stra?e gegangen bin, mit meiner Familie in einem sehr armen Haus, dass ein Dach aus Stroh hatte. Mein Vater verkaufte Drogen, schnüffelte aber kein Schusterleim, wie meine Mutter. Ich habe oft meiner Mutter beim Schnüffeln zugeschaut. Wenn mein Vater nicht zu Hause war, dann verkaufte meine Mutter die Drogen an die Kunschaft, die zu uns kam. Beide wurden umgebracht. Sie wurden erschossen. Den Mörder von meinen Eltern habe ich nie kennengelernt. Als meine Eltern tot waren, kam uns eine Frau besuchen, die mich fragte, ob ich nicht bei ihr wohnen wollte. Ich bin dann mit dieser Frau gegangen. Ihren Namen habe ich vergessen. Ich weiss nur noch, dass es mir bei ihr nicht gut gefallen hat. Deshalb bin ich auch abgehauen. Ich lebte eine lange Zeit auf der Stra?e, zusammen mit meinen Brüdern. Obwohl ich Klebstoff und Schusterleim schnüffelte, so wie meine verstorbene Mutter, habe ich nie geklaut. Nur wenn ich sehr viel Hunger hatte, habe ich in den Geschäften Essen geklaut. Ich weiss nicht einmal, wie lange ich auf der Stra?e geblieben bin. Ich schlief oder am Strand oder in den Bushaltestellen. Ich wurde dann vom einem Erzieher des Kleinen Nazareno angesprochen und der hat mich dann gefragt, ob ich nicht von der Stra?e gehen wollte. So kam ich dann zum Nazareno-Dorf und lebe seit einem Jahr hier. Hier ist es sehr schön, doch nachts wache ich oft auf, wenn ich von meinen Eltern träume.?

 

 

Francisco Alisson de Oliveira Leite

Francisco Alisson de Oliveira Leite

Ich bin 12 Jahre und lebte mit meinem kleinen Bruder, er ist 5 Jahre, bei meiner Mutter. Meine Mutter lebt nicht mit meinem Vater zusammen, sie war nie mit ihm verheiratet. Mein Vater hat eine andere Frau, sie leben in der Nähe von uns, aber ihr Leben ist ganz anders als meins.

Meine Mutter hat keine Arbeit, wir sind auf die Hilfe von anderen angewiesen. Mein Vater hat ein schönes großes Haus, er hat mehrere Imbissgeschäfte und drei Kühlschränke. Er hilft uns auch im Haus, er kauft manchmal ein und gibt uns nach seiner Arbeit Geld. Mein Bruder ist nicht der Sohn von meinem Vater, sein Vater gibt uns nichts.

Mein Vater will mich nicht in seinem Haus haben. Einige Male war ich da, verbrachte einen Tag da, aber meine Mutter kam und störte uns. Immer wenn ich im Haus von meinem Vater bin kam sie und schickte mich nach Hause. Sie will nicht, dass ich bei ihm bin. Aber ich mag meinen Vater. Wenn ich es mir aussuchen könnte würde ich bei meinem Vater wohnen wollen. Ich will nicht zurück zu meiner Mutter weil sie nicht gut für mich sorgt. Manchmal war sie sauer auf mich und gab nur meinem Bruder was zu essen und ließ mich hungern.

Ich ging sehr gerne aus dem Haus und wollte nicht alleine daheim bleiben. Meine Mutter schloss mich ein, aber die Jungs von der Straße kamen und stießen die Tür auf und so konnte ich raus gehen. Mein Bruder spielte bei unserer Nachbarin und ich ging mit den Jungs weg. Wir angelten an einem Tümpel und den Fisch, den wir fingen, verkauften wir. Wir kauften auch Fische für R$ 2.50 oder R$ 3 und verkauften ihn wieder für R$ 5. Mit dem Geld kaufte ich Haschisch und etwas zu essen. Das Essen hab ich nicht aufgehoben und nicht mit nach Haus gebracht. Wenn man Haschisch raucht bekommt man immer Hunger, im Gegensatz zu Pedra (Droge), da hat man keinen Hunger und nimmt immer nur ab. Einmal habe ich Kleber geschnüffelt, mochte es aber nicht und blieb beim Haschisch.

Ich ging immer zum Polo, dort ist eine Einrichtung für Kinder es gab eine Band mit Blechinstrumenten und Flöten. Es war ganz in der Nähe von meinem Zuhause. Dort rauchte ich auch mit meinem Freunden Haschisch. Mein Bruder konnte da nicht bleiben weil er zu jung war, ich ging immer dahin, spielte in der Band, aber nahm immer weiter Drogen, ich wollte nicht aufhören. Einmal spielten wir  an einem Baumstumpf in einem Park für Kinder, dort war ich abgelenkt. Meine Freunde waren auch da, aber es gab öfters Streit und viel Durcheinander. Die Erzieher in diesem Projekt brachten mich hier hin, und heute fehlt mir das Haschisch nicht mehr.

Meine Mutter nimmt auch Drogen. Ich habe es nie gesehen aber ich wusste es. Leute haben gesagt, dass ich manchmal bemerkt habe, dass meine Mutter nicht normal war. Sie nimmt Pedra. Ich fand es schlimm meine Mutter so zu sehen, ich wusste das es besser wäre wenn meine Mutter keine Drogen nimmt, aber ich ging ja den gleichen Weg. Die Jungs riefen mich und ich ging mit ihnen um Drogen zu nehmen. Meine Mutter wusste nicht dass ich Drogen nahm, aber eines Tages hat sie es bemerkt. Dann sagte sie zu mir:

? Hey Junge, es kann nicht sein das du jetzt Haschisch rauchst!? Meine Mutter schloss mich ein und ging zum Bürgersteig und redete mit einem Freund. Als sie wieder zurück kam war ich nicht mehr zu Hause. Sie wartete Zuhause auf mich als ich wieder kam und schlug mich, ich weinte und sagte dass ich nicht mehr abhauen würde, aber das sagte ich nur damit sie mich nicht mehr schlug. Mein Bruder nahm keine Drogen und ging auch nicht mit mir zum Polo er spielte immer nur nahe an unserem Haus.

Meine Mutter ging nicht arbeiten, sie  ging nur aus dem Haus um sich mit Freunden zu treffen und Drogen zu nehmen.

Sie gab mir Ratschläge und sagte dass es nicht gut ist abzuhauen und wenn die Jungs mich rufen um Haschisch zu rauchen sollte ich nicht mitgehen. Aber ich hörte nicht auf sie, ich wollte mit den Jungs auf der Straße sein. 

Ich hatte schon einen schweren Unfall. Ich half einem Mann bei seiner Arbeit in seinem Haus dann bat er einen Jungen etwas für ihn einzukaufen und ich fragte ob ich mitgehen darf. Ich saß auf der Stange seines Fahrrads und auf einmal kam mein Fuß in die Speichen und zwei Zehen rissen ab. Wir fielen vom Fahrrad, es floss viel Blut und ich schrie vor Schmerzen. Ich war 6 Jahre alt. Es passierte in der Nähe von meinem Zuhause, alle Leute schauten und ein Mann brachte mich mit seinem Auto ins Krankenhaus. Jemand fand meine Zehen und fror sie ein und brachte sie ins Krankenhaus, aber sie konnten nicht wieder angenäht werden, jetzt habe ich zwei Zehen weniger. Der Junge mit dem ich den Unfall hatte rief meine Mutter. Sie kam weinend im Krankenhaus an. Ich erinnere mich gut an den Tag, denn ich war sehr traurig.

Ich blieb einen Monat im Krankenhaus. Ich sollte zur Physiotherapie gehen, aber ich ging nie. Ich brauchte eine ganze Zeit um wieder so laufen zu können wie vorher, aber jetzt habe ich mich dran gewöhnt.

Ich möchte bei meinen Vater wohnen, ich habe auch den Mut ihn zu fragen, aber ich glaube er lässt mich nicht. Und meine Mutter wird das auch nicht wollen. Aber trotzdem hoffe ich, dass er mich zu ihm ruft. Wenn meine Mutter sich ändert möchte ich auch bei ihr wohnen. Ich ging einmal mit meinem Bruder zu ihrem Anti-Drogenprogramm, aber ich weiß nicht ob sie das immer noch macht, sie besuchte mich auch schon einmal betrunken. Sie kam an und sagte, dass sie mich jetzt mitnehmen würde.

Wenn ich wieder nach Hause komme werde ich nicht mehr mit den Jungs zum Polo gehen, ich werde nicht gehen weil ich keine Drogen mehr nehmen will, das ist für mich Vergangenheit. Das macht die Menschen schlecht, raubt ihnen das Gesicht! Ich war schon einmal bei einem Raub dabei. Wir haben einen Mann überfallen, ich und zwei andere Jungs. Keiner war bewaffnet, wir haben nur so getan, wir haben eine Hand unter die Bluse des Mannes gesteckt, damit er denkt, dass wir bewaffnet sind. Wir klauten das Handy und rannten zum Kanal. Später verkauften wir es und teilten das Geld. Die beiden Jungs mit denen ich das machte sind schon tot, sie waren noch jünger als ich. Mir wurde gesagt, dass sie erschossen wurden. Manchmal denke ich wenn ich nicht hier wäre, wäre ich auch schon tot. Eines Tages war ein Fußballspiel und wir klauten auf dem Platz davor und auf dem Weg dahin insgesamt 15 Handys. Wir waren 6 Verbündete: Barroso, Tancredo Neves, Jose Walter, Edson Queiroz . Es gab einen Streit mit einer anderen Gang : Serrinha, Marechal und Vila Pery. Es gab auch eine Schießerei.

Es gibt Leute die Drogenverkäufer sind und nicht klauen. Sie nehmen keine Drogen sie verkaufen sie nur. Die Mehrheit die klaut, macht es um ihre Sucht zu finanzieren.

Die Polizei hat mich mal mitgenommen und hat mich durchsucht, aber ich hatte nichts bei mir und war auch nicht mit den anderen unterwegs. Die Polizei hat mich schon ein paar Mal durchsucht, aber ich wurde nie erwischt.

Die Jungs teilten das Geld von dem Diebstahl nicht mit mir, weil ich ja nicht selbst geklaut habe sondern es nur ein Spiel für mich war.

Eines Tages, als ich mit der Gang unterwegs war hatte ich einen Unfall. Ich wurde mitten auf der Straße von einem Auto angefahren, aber ich weinte nicht, nein, ich stand auf und ging weiter. Das passierte in der Nähe vom Aguanambi.

Einmal war ich im ?Casa de Forró?, dort beklauten wir die Leute. Man musste Eintritt bezahlen um dort hinein zu kommen. Die Jungs bezahlten für mich, damit ich reingehen konnte. Die Sicherheitsleute wussten schon, dass wir nur kamen um zu klauen, sie gaben ihnen pó (Drogen) oder Geld und sie ließen uns im Gegenzug rein. Danach waren die Sicherheitsleute auf unserer Seite, sie haben die Leute die wir beklauten geschlagen wenn sie zu viel Aufsehen erzeugten. Aber das ist jetzt keine Zukunft mehr für mich. Ich will mein Leben verändern und glücklich sein. In diesem Leben hatte ich keinen Frieden. Was ich jetzt noch will, ist das meine Mutter aufhört Drogen zu nehmen. Nachdem ich aufgehört habe Drogen zu nehmen geht es mir viel besser und ich bin sicher, dass es meiner Mutter auch viel besser gehen würde. Heute weiß ich, dass dieses Leben nie wieder eine Zukunft für mich sein wird.

Nachtrag 2015:

Ist zurück zur Familie gegangen. Zur Zeit arbeit er nicht und geht auch nicht mehr zur Schule.

Francisco Ítalo Mendes Ribeiro

Francisco Ítalo Mendes Ribeiro

Rufname: Ítalo
Geburtsdatum: unbekannt

Als ich auf der Strasse war, hielt ich mich am Terminal Lagoa auf. Dort habe ich bei Leuten um Sachen gebettelt. Ich bettelte um Snacks, manchmal auch um Geld. Ich hielt mich immer mit einem Freund auf, den ich dort am Terminal hatte, das war Jonas. Als die Schalfenszeit kam, legten wir uns dort unter die Treppen. Wir deckten uns mit einem Hemd zu und schliefen. Wenn wir aufwachten, wuschen wir uns im See, spielten und danach kehrten wir zum Terminal zurück.  

Francisco Alexandre Ferreira de SouzaIch ging auf die Strasse, weil mich meine Tante nur schlug. Sie schlug mich mit Flip Flops. Ich wohnte bei meiner Oma, meiner Tante und meinemVater, aber dort war es nicht gut, nein. Meine Mutter lebte alleine, weil sie sich von meinem Vater getrennt hatte. Sie trennten sich ,weil mein Vater dachte, dass meine Mutter ein Verhaeltnis mit einem anderen Mann hatte, also schlug er sie und sie trennten sich.

Ich habe 7 Geschwister, 2 Maedchen und 5 Jungs.

Als ich auf die Strasse ging, bin ich zuerst gegangen und dann wieder zurueckgekommen, dann blieb ich richtig auf der Strasse.

Dort, wo ich wohnte, mochten mich weder meine Oma, noch meine Tante. Sie gaben mir nichts! Nur meine Oma war es, die mir manchmal etwas gab, etwas Geld, um mir ein halbes Brot zu essen zu kaufen.

Als ich mit meiner Mutter, meinem Vater und meinen Geschwistern wohnte, fand ich es gut, weil mein Vater gearbeitet und uns Sachen gekauft hat.

Wenn mein Vater kein Geld hatte, gingen wir Dosen suchen, um sie zu verkaufen und Geld zu verdienen.

Bevor ich zum Kleinen Nazareno kam, war ich im SOS, weil meine Oma eine Frau zum Terminal schickte, um mich mitzunehmen und dort hinzubringen.

Auf der Strasse hielt ich mich auch mit meinem Bruder Daniel auf, er lebte auch auf der Strasse. Er liess nicht zu, dass mich die anderen Jungs schlugen und auch nicht das sie mir Drogen gaben. Er nahm auch Drogen, aber das war nur Klebstoff.

Mir gefaellt es hier sehr, weil es hier gut ist.

Wenn ich erwachsen bin, will ich Polizist werden, weil es mir gefaellt Polizist zu sein.

Nachtrag 2015:

Ist zurück zu seiner Familie gegangen und ist gerade auf Arbeitssuche.

 

Geovane Rodrigues da Silva

Geovane Rodrigues da Silva

geboren am 08. Juli 1994

Ich ging jeden Tag zum Betteln auf die Straße. Abends schickte mich jeder, den ich traf, nach Hause, da es auf der Straße sehr gefährlich ist; ich ging aber nie nach Hause, da mich meine Mutter schlug. Es gefiel mir nicht, auf der Straße zu leben. Ich ging nur deshalb auf die Straße, weil mein Vater sehr brutal zu mir war, mich schlug und als Dieb bezeichnete. Mein Vater beschuldigte mich nämlich, ihn bestohlen zu haben. Ich schwor, dass ich nichts gestohlen hatte, aber er glaubte mir nicht und schlug mich sehr heftig.

Ich beschloss deshalb, auf der Straße zu leben und blieb sechs Tage alleine am Terminal ?Siqueira?. Danach traf ich einen Mitarbeiter von der SOS-Einrichtung, der mich dann nach Hause brachte. Ich ging aber immer wieder auf die Straße, da ich es dort manchmal schaffte, Geld für meine Mutter nach Hause zu bringen. Einmal blieb ich lange Zeit auf der Straße und als ich nach Hause zurückkam, schliefen meine Mutter und meine Geschwister bereits. Ich stieg in den Bus und kehrte zum Terminal ?Siqueira? zurück, um dort zu schlafen. In der Früh merkte ich, dass mir die anderen Kinder all mein Geld, das ich bei mir hatte, gestohlen hatten. Als ich nach Hause zurückkehrte war meine Mutter sehr böse mit mir und schlug mich. Auf der Straße wurden mir schon Drogen angeboten, ich wollte diese aber nicht, denn ich wusste, dass wenn ich nach Hause käme und nach Drogen riechen würde, mich meine Mutter schlagen würde. Auf der Straße traf ich die Erzieherin Iara. Sie erzählte mir über das Sítio und fragte mich, ob ich dort wohnen wolle. Sie brachte mich zuerst in die SOS-Einrichtung und als mich meine Mutter besuchen kam, fragten sie sie, ob ich im Sítio leben könne.

Als ich im Sítio (Nazareno-Dorf) ankam, fand ich alles sehr seltsam und wollte wieder weg. Eines Tages war ich dann bei einem Erzieher zu Hause und von dort konnte ich flüchten. Ich fuhr zum Busbahnhof, aber Beto (Mitarbeiter des OPN) fand mich und brachte mich zum Sítio zurück. Ich bin weglaufen, da mir meine Mutter sehr fehlt(e).

Im Nazareno-Dorf ist es sehr schön, aber ich würde trotzdem gerne wieder nach Hause.

Nachtrag 2015:

Er lebt zusammen mit seinem Bruder und hat eine Arbeitsstelle. 

Hadolfo Cristiano da Silva

Hadolfo Cristiano da Silva

Helfen Sie Hadolfo Cristiano da Silva und übernehmen Sie eine Patenschaft.
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geboren am 27. Februar 2002

Hadolfo verbrachte mit seinen 8 Jahren kaum Zeit zu Hause. Das letzte Mal als er zu Hause war und seine Mutter in versuchte ein zu sperren, warf er ihr einen Stein ans Bein und verletzte die Großmutter mit einem Messer, dass er zur Hand bekam. In der Schule bedrohte er die Lehrer und war deshalb die meiste Zeit vom Unterricht ausgeschlossen. Die Mutter sah keinen Ausweg mehr aus der Situation und versuchte sich schon zweimal umzubringen. Er begann für die Drogenhändler Drogen zu transportieren, weil Kinder bis 12 Jahre in Brasilien Straffrei sind. Er hat noch 3 Geschwister von jeweils anderen Männern. Adolfos Vater wurde vor den Augen der schwangeren Mutter erschossen. Das erzählte Hadolfos Mutter unsere Psychologin Dilane beim ersten Gespräch.
Mit einer solchen Lebensgeschichte ist es nicht verwunderlich, warum ein so kleiner Junge aggressives Verhalten zeigt und die meiste Zeit von zu Hause fortbleibt und sich auf der Straße herumtreibt. So trafen Ihn auch unsere Sozialarbeiter an und konnten ihn am 7.12.2010 davon überzeugen, dass er beim kleinen Nazareno ein zu Hause und eine bessere Zukunft finden kann, wenn er möchte. Er stimmte zu. 

Ich mag Hadolfo sehr gerne, auch wenn er wie alle Neulinge oft zornig reagiert und sich noch nicht in die Gruppe eingefunden hat. Trotzdem sah ich in seinen Augen die Freude eines kleinen Jungen als er zu Weihnachten sein Geschenk auspackte und mir das kleine ferngesteuerte Auto ganz stolz zeigte. Vielleicht hat ihn auch mein Posaunespielen und meine zuneigenden Worte gefallen. Auf alle Fälle wollte er sich  persönlich mit einer Umarmung von mir Verabschieden bevor er zu Bett ging.

 

 

 

 

Jefferson Martins Tomás

Jefferson Martins Tomás

geboren am 17.12.1996

Ich lebte zusammen mit meiner Mutter, meiner Oma und meiner Tante. Meine Mutter ist Silvia Helena, meine Tante Valdenice da Silva, aber ich nenne sie Nisinha. Ich ging auf die Strasse, weil wir grossen Hunger hatten, ich und meine Geschwister. Wir sind 6 Geschwister: Leandro, Antiele, Alice, Mimi und ich. Es gibt einen Onkel der ebenfalls bei uns wohnt. Ausserdem habe ich Cousins und Cousinen: Priscila, Valquiria, Renato und Camila. Ausserdem habe ich einen Cousin, der nur auf der Strasse mit mir zusammengelebt hat, das ist Anderson. Einmal haben wir eine DVD von Xuxa gestohlen und eine andere von Batman. Ich habe den Leuten gesagt, dass wir sie gekauft haetten, aber wir hatten sie gestohlen. Es gab Tage da verbrachten wir die ganze Nacht auf der Strasse und verdienten mehr als 100 Reais. Wir gingen weg vom Busbahnhof ?Antonio Bezerra? und gingen zum Dragão do mar. Dort haben wir um Geld bei den Touristen\Gringos gebettelt. Ich habe gesagt: ?Gringo, Gringo, gib (dare ital.) mir einen Real, denn ich habe (teno ital.) grossen Hunger.? Wir haben uns ausserdem am Busbahnhof ?Lagoa? aufgehalten, mit unseren Freunden Josimar, Michael, Diogo. Meine Familie lebte unter der Unterfuehrung von Antônio Bezerra. Oft bin ich vor das Shoppingcenter ?Northshopping? gegangen, um zu betteln, weil meine Geschwister alle zu Hause Hunger hatten. Spaeter ging ich auf die Strasse und kam nicht wieder zurueck nach Hause, und schlief dort meistens auch. Ich lebte meistens nur auf der Strasse um zu betteln. Zuhause hungerten meine Geschwister und ich, aber wenn ich auf die Strasse ging um zu betteln, habe ich es meistens geschafft, ewtas zu essen zu bekommen und habe etwas Geld mit nach Hause gebracht, damit meine Mutter Essen fuer meine Geschwister kaufen kann. Meine Mutter fand es gut, wenn ich mit Geld von der Strasse nach Hause zurueckkehrte. Sie sagte: geh auf die Strasse mein Kind, bettel um Geld, denn ich habe nichts, um es deinen Geschwistern zu geben. Meine Familie lebt nicht mehr unter der Bruecke. Meine Oma hatte es geschafft eine Haus in Parque Santa Rosa zu bekommen. Meine Mutter ist nach São Paulo gegangen. Spaeter wird sie kommen und mich hier abholen. Sie ging dorthin, um mit einer Frau zusammen zu arbeiten. Auf der Strasse haben wir auch um Spiele gebettelt, also haben wir auch gespielt. Auf der Strasse habe ich schon Drogen genommen: Haschisch, Loló, Pedra. Pedra ist eine Art von Haschisch, nur wirkt es anders. Wir haben Geld erbettelt und es uns gekauft. Ich habe es in der Naehe vom Dragão do Mar gekauft, im Haus einer Frau, die es uns verkauft hat. Haschisch hat 3 Reais gekostet. Es gab auch mehr fuer 4 Reais. Wir nahmen es in einem verlassenen Haus, in der NR. 26. Wir mochten es, Drogen zu nehmen. Ich habe nicht viel gemerkt, nur Schmerzen im Magen, aber nichts Ernstes. Ich kam ins Sitio Der Kleine Nazareno, weil meine Mutter Silvana gebeten hat mich hierher zu bringen, weil sie nach São Paulo gegangen ist. Als Silvana mit mir sprach, war ich gerade im SOS-Kinderdorf in Pirambú. Da war es schoen, Wir haben gespielt, ferngesehen..... Ich mag es hier im Kleinen Nazareno. Ich mag die Erzieher, die Aktivitaeten, die Kapelle....es ist ganz toll. Wenn ich aelter bin, will ich Busfahrer werden, denn die bringen die Leute nach Hause. Es ist toll, die Leute nach Hause zu bringen. Wenn ich gross bin, will ich meiner Mutter helfen, damit sie fuer meine Geschwister etwas zu essen kaufen kann. Sie ist richtig toll und hilft auch anderen Menschen. Ich mag meinen Vater nicht, er ist sehr schlecht. Wenn ich ihn um Sachen bitte, gibt er sie mir nicht. Ich mag ihn nicht, weil er mich auch nicht mag. Meine Mutter, die mag ich, denn sie ist sehr gut. Einmal habe ich meine Geschwister vor Hunger weinen sehen, also hat meine Mutter mich gebeten auf die Strasse zu gehen und Geld zu erbetteln. Sie hat sich von meinen Vater getrennt. Sie haben nur gestritten. Ich wollte schon immer ein Fahrrad bekommen, denn meine Tante hat mir beigebracht Fahrrad zu fahren. Es war das Fahrrad von ?Pimpolho?, einem Freund von mir, der in der Naehe meines Hauses gewohnt hat.   

Nachtrag 2015:

Ist frühzeitig aus dem Nazareno-Dorf gegangen und es geht ihm gar nicht gut.

 

 

Johnys Bonifácio

Johnys Bonifácio

Johnny geboren am 04.08.2000  

Mir gefiel es nicht auf der Strasse, weil die anderen Jungs mich geschlagen und bestohlen haben... sie haben Sachen von den anderen gestohlen. Ich blieb nur auf der Strasse, weil meine Mutter auch dort war! Sie bettelte um Almosen. Wir blieben im Zentrum der Stadt, ich, meine Mutter und meine Geschwister. Wir sammelten Pappe und Flaschen... alle Sachen... die in den Muell geworfen wurden. Wir bettelten, auf der Strasse. Die Sachen, die wir gesammelt haben, verkauften wir dort in einem grossen Haus. Mit dem Geld kauften wir Sachen: Lutscher, Bonbons, Suppe,... all diese Sachen.  Wir verbrachten die ganze Zeit auf der Strasse. Blieben dort und schliefen dort. Es war schlimm, weil es keinen Kaffee gab, wenn wir aufwachten, nein. Um etwas zu essen, mussten wir um Almosen betteln. Ich und mein Bruder Jordani blieben immer direkt hinter meiner Mutter. Aber manchmal blieben ich und meine Brueder auch alleine. Zur Mittagszeit, wenn die Leute was gaben, assen wir richtig, manchmal assen wir nur Bonbons. Ich mochte die Strasse nicht, weil die aelteren Jungs uns geschlagen haben und uns das Geld, das wir hatten, weggenommen haben. Ich war die ganze Zeit mit meinem Bruder  Jordani unterwegs. Wir hatten kein Haus, wir wohnten und schliefen meistens auf der Strasse. Auf der Strasse ist es sehr schlimm, es gibt keine Sachen fuer uns zum Spielen. Mir gefaellt es im Nazareno-Dorf, weil es besser ist, es gibt Spiele, Murmelspiele, Versteckspiele. Ich mag die Mangos hier sehr, im See schwimmen und fangen spielen. Ich mag das Haus, in dem ich hier wohne. Ich will nicht mehr auf die Strasse gehen. Hier ist es gut. Ich mag es in die Kapelle zu gehen, dort ist es schoen. Es gibt viele Sachen, die mir hier gefallen. Meine Mutter fehlt mir, sie ist immer noch auf der Strasse, sie bleibt immer dort auf der Strasse. Sie hat kein Haus zum wohnen, deswegen bleibt sie dort. Johny und sein Bruder Jordani haben von klein auf, zusammen mit ihrer noch sehr jungen Mutter (23 Jahre), auf der Strasse gelebt. Als die Sozialarbeiter die beiden das erste mal angetroffen habt, haben sie zusammen mit ihrer Mutter in einem Park im Zentrum von Fortaleaza gebettelt. Die Mutter lebte bereits ebenefalls als Kind auf der Strasse. Die drei haben die Strasse wie eine Wohnung benutzt und all ihr Hab und Gut dort aufgebaut. Die Mutter hat oft Drogen konsumiert und die Kinder dann oft tagelang alleine gelassen. Als die Kinder dann lange Zeit nur noch alleine angetroffen wurden, haben die Sozialarbeiter sich auf die Suche nach der Mutter gemacht. Als sie sie endlich gefunden hatten, stellte sich heraus, das sie mit ihrem neuen Freund und ihren zwei anderen Kindern bereits eine Wohnung bezogen hatte und Johnni und Jordani einfach auf der Strasse gelassen hat. Sie sagte, sie wolle die Kinder von der Strasse in die Wohnung holen, was jedoch nie passiert ist. Somit haben die Sozialarbeiter die Kinder ins Sitio O Pequeno Nazareno gebracht, wo die beiden jetzt seit einem Jahr gemeinsam in einem Haus leben. Die Mutter ist mittlerweile im Gefaengnis.  

Nachtrag 2015:

Lebt wieder bei seiner Mutter. Er geht zur Schule und da er gerade 14 geworden ist, wird er in diesem Jahr eine Lehrstelle anfangen.

Jonas Brendo

Jonas Brendo

Jonas Brendo

Der 7-jährige Jonas Brendo ist seit August 2007 in der Associação Beneficente O Pequeno Nazareno (= Verein ? Der kleine Nazareno e.V.?) untergebracht. Er wurde dort aufgenommen, da er innerhalb seiner Familie Opfer von Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch geworden war.

Laut Informationen, die aus der Fallstudie des Jugendamtes II hervorgehen, kam das Kind unter Mitwirken einer führenden Gemeindemitarbeiterin in diese Einrichtung. Diese hatte das Kind nach eigenen Angaben mehrmals auf der Strecke Fortaleza-Caucaia  (Stadt in der Nähe von Fortaleza) alleine umherirren sehen. Im Rahmen ihrer Aussage weist sie auch auf zahlreiche innerfamiliäre Konflikte, die das Leben des Kindes beeinträchtigen, hin. Aufgrund dessen entschloss das Jugendamt, das Kind vorübergehend von seiner Familie zu trennen und es einstweilig im ?Nazarenerdorf? unterzubringen.

Als Jonas im OPN ankam, fingen wir mit den Hausbesuchen bei seiner Familie an. Hierbei befragten wir die Mutter,  den  Stiefvater, die Großmutter und den Onkel. Schließlich ist es uns gelungen, die innerfamiliäre Realität, die im Folgenden beschrieben wird, zu rekonstruieren.

Als das Kind erst 1 Jahr alt war hat der leibliche Vater die Mutter verlassen. Über seinen weiteren Verbleib ist bis heute nichts bekannt. Später fing seine Mutter eine neue Beziehung an, aus der ein 4- und ein 1-jähriger Sohn entstanden sind. Der neue Partner der Mutter hatte ebenfalls bereits eine Familie gegründet und brachte einen 14-jährigen Sohn mit in die neue Familie.

Laut Jonas´ Stiefvater war das Zusammenleben mit dem Kind immer von Konflikten gekennzeichnet. Er betont, dass diese Schwierigkeiten auf die mangelnde Disziplin, sowie das rebellische und aggressive Verhalten des Stiefsohnes zurückzuführen seien. Die Mutter jedoch beschuldigt ihren Partner, intolerant gegenüber Jonas zu sein, und ihn ungerecht und herabwürdigend zu behandeln, da dieser nicht sein leiblicher Sohn sei. In der Tat verhielt sich der Junge zu Hause sehr aggressiv. Er zerstörte einige Gegenstände des Stiefvaters, zum Beispiel dessen Auto. Der Stiefvater reagierte hierauf mit harten Strafen und autoritärem Verhalten, wodurch die Beziehung zwischen den beiden sich weiter verschlechterte. Die Mutter ist der Meinung, dass Jonas zum Opfer einer inakzeptablen Situation wurde. Für den Stiefvater jedoch ist Jonas ein Problemkind, das die beschriebene Situation selber provoziert hat und folglich aus der Familie ?entfernt? werden müsse.

In diesem Zusammenhang wandten sich die Mutter und der Stiefvater an Jonas` Großmutter mütterlicherseits und nötigten diese, ihren Enkel auf unbestimmte Zeit bei sich aufzunehmen. Die Großmutter gab an, sie habe sich nur aufgrund der Schwere der Situation darauf eingelassen. Sie hätte jedoch von Anfang an gewusst, dass das nicht gut gehen kann, da sie so gut wie keine Beziehung zu ihrem Enkel hatte. Wie Sie es bereits geahnt hatte war das Kind mit dieser Situation überhaupt nicht glücklich. Jonas war oft traurig und wurde immer widerspenstiger. Trotz seines geringen Alters haute er oft aus dem Haus der Großmutter in Fortaleza ab und machte sich auf den Weg nach Iparana zu seiner Mutter. Als er mal wieder alleine umherirrte traf ihn eine führende Gemeindemitarbeiterin an und übergab ihm dem Jugendamt. Seitdem zielt unsere Arbeit darauf ab, psychologische Betreuung für die Familie sicherzustellen, damit diese die innerfamiliären Konflikte verstehen und verarbeiten kann.

Nachtrag 2015:

Lebt noch im Dorf. Geht zur Schule und es geht im gut.

José Audécio Lima Nascimento

José Audécio Lima Nascimento




Geboren am 11. März 2007

Audécio wuchs in sehr armen Verhältnissen auf. Seine Mutter wurde von Ihrem Mann misshandelt und der Vater nahm nach der Trennung Audécio zu sich. Er war damals 5 Jahre alt. Nach einem Jahr brachte ihn sein Vater zurück zu seiner Mutter, die in der Zwischenzeit eine neue Beziehung hatte. Von seinem Stiefvater wurde Audécio in dieser Zeit immer wieder geschlagen und mißhandelt. Da er selber Kinder hatte zwang er Audécio Mutter dazu Audécio und seine zwei Geschwister zu verlassen und für jedes Kind eine neue Familie zu suchen. Audécio wurde nach ein paar Monaten wieder zurückgegeben. Daraufhin besorgte der Stiefvater eine neue Familie für Audécio, was mit dem selben Ergebnis endete. Beim dritten Versuch blieb Audécio nur noch eine Woche bei seiner „neuen“ Familie und haute dann ab. Er packte seine Sachen in eine Platiktasche und irrte umher, bis er an der Bundesstraße ankam, die nach Fortaleza führte. Als er von den Leuten gefragt wurde, was er denn hier mache, war seine Antwort: Ich bin auf der Suche nach einer neuen Familie. Nach ein paar Tagen wurde Audécio von einem zufällig getroffenen Bekannten seiner Familie am Straßenrand angetroffen und zum Jugendamt gebracht. Das Jugendamt setzte sich daraufhin mit dem Kleinen Nazareno in Verbindung. Obwohl Audécio kein typisches Straßenkind ist, haben wir uns dennoch entschlossen, ihn bei uns aufzunehmen. Obwohl er schon bemerkbar ruhiger geworden ist, ist sein Verhalten weiterhin sehr auffällig. Er ist sehr unruhig und hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Wir hoffen, dass seine Suche nach einer Familie durch die Aufnahme ins Nazareno-Dorf erfolgreich gewesen ist.

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Wir können eine Patenschaft für Audécio sehr empfehlen.

José Éricles Silva dos Santos

José Éricles Silva dos Santos

 

geboren am 27.April 1997

Auf der Straße, hielt ich mich am Terminal Siqueira auf. Ich ging auf die Straße, weil der Tag kam, an dem zu Hause kein Essen mehr gab, also traf ich mich mit einem Freund, Nuzinho (Francisco Valdinício) und ging mit ihm auf die Straße, bettelte um Geld. Mit dem Geld kauften wir Blödsinn (Klebstoff) und manchmal kauften wir auch Essen. Wir verdienten 4 Reais, 5 Reais, 3 Reais. Wir kauften den Klebstoff in der Nähe vom Terminal, das waren 50 Centavos. Die, die das verkaufte, war eine Frau, die in der Nähe wohnte.

Wir kauften Klebstoff, weil wir es gewohnt waren, aber wir hatten Kopfschmerzen und auch schlimme Träume. Einmal, als ich und mein Bruder Emerson unter einer Bank schliefen, am Terminal Lagoa, träumte ich, daß etwas vorbeilief. Es lief sehr schnell vorbei, so: fis...fis...

Auf der Strasse, zur Schlafenszeit, war uns kalt, aber wir besorgten uns Pappe und legten sie ueber uns. Wenn wir Hunger hatten, bettelten wir um Essen, oder dann um Geld, um etwas zu kaufen. Wenn uns die Leute nichts zu essen gaben, kauften wir uns Quentinhas (Heißes Gebäck), das in der Nähe verkauft wurde, wo wir uns aufhielten.

Als ich zu Hause wohnte, ging ich zur Schule, danach, wenn ich zurückkam, duschte ich mich, aß Mittag und ging zu meiner Oma. Ich, mein Bruder und meine Schwester. Meine Mutter ging arbeiten und ließ uns bei unserer Schwester Érica. Sie ist die Älteste im Haus. Mein Vater hat noch eine andere Tochter, Manuela, sie ist meine Halbschwester väterlicherseits.

Meine Mutter wohnt in Conjunto Palmeiras und mein Vater in José Walter. Er brachte meiner Mutter immer Geld. Als er eines Tages kein Geld  brachte, gab es dort im Haus kein Essen und ich ging auf die Strasse, um um Geld zu betteln.

Auf der Strasse hatte ich Angst ueberfahren zu werden. Eines Tages stieß ein Junge in der Nähe vom Terminal Siqueira, mit einem Auto zusammen. Er hatte ?bigu? (Droge) genommen. Ich war auch mit ihm zusammen. Ich fiel hin und schnitt mir das Kinn auf, ich kam ins Krankenhaus. Hier habe ich eine Narbe des Schnittes, am Kinn. In dem Nazareno-Dorf gefällt es mir sehr, weil wir Kleidung bekommen, Geschenke zu Weihnachten...

 

 

Nachtrag 2015:

Er ist schon Familienvater und verdient sein Geld mit geregelter Arbeit

 

José Petro

José Petro

geboren am 19.03.2000

Ich habe es nur ein paar Minuten in der Barrake von der Familie José Pedros ausgehalten. Auf blankem Lehnboden schlugen mir von der Feuerstelle, auf der sich ein verrosteter Kochtopf befand, in dem die Bohnen sich anstrengten, ganz schnell gar zu werden, immer wieder die Rauchschwaden in die Nase. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten: auszuharren und am nächsten Tag krank im Bett zu bleiben, oder die Sozialarbeiter alleine zu lassen und das Weite zu suchen. Hastig versuchte ich der Familie von José Pedro etwas von meiner Rauchallergie zu erklären, wobei mich alle mitleidig und verständnislos anschauten, bevor ich genervt die möchte-gern Holztür beiseiteschob und in den Garten flüchtete. Der Vorgarten, eine einzige Ansammlung aus Müll und Dreck! Nach einer knappen halben Stunde war das Gespräch wohl zu Ende, da die übliche Verabschiedungszeremonie schon in vollem Gange war. Schon im Auto angelangt, weihten mich Silvana und Antônio Carlos in die Lebensgeschichte und den früheren Tagesablauf der Familie des José Pedros ein, der seit etwas über einem Jahr im Nazareno-Dorf aufgenommen wurde: Um 4 Uhr in der Früh, wenn selbst in Fortaleza noch alles dunkel und still ist, geht es immer los. Der Stiefvater von José Pedro macht sich zum Aufbruch bereit. Die zwei Reifen von seiner Karre, in der er über Tag wiederverwertbaren Müll sammelt, werden überprüft, die 4 Kinder geweckt und mit  Kaffee und Kekse versorgt. Der Weg in das Stadtzentrum von Fortaleza ist von dem Slum aus, in dem sie wohnen, etwa ein-einhalb Stunde zu Fuß entfernt. Der einzige, der das Recht auf eine Mitfahrgelegenheit in der Müllkarre bekommt, ist José Pedro, da er angeborene Klumpfüße hat, einhergehend mit einer kompletten Einwertsverdrehung. Seine beiden Fußfersen haben keinen Bodenkontakt und seine Fußsohle ist nach außen gerichtet. Früh bemerkten seine Eltern, dass die Leute sehr großzügig Geld geben, wenn José Pedro sich an einer Ampel platziert und bei rot seinen Arm bettelnd den Autofahrern entgegenstreckt. Und so wiederholt sich die Arbeitsteilung seit Jahren: Der Stiefvater sammelt Altmüll, während seine 3 Kinder gleichzeitig ihm mithelfen und die Passanten um Geld anbetteln. José Pedro wird immer vorher an einer Straßenkreuzung ausgesetzt und bleibt dann bis zum frühen Nachmittag alleine, um seinem Handwerk nachzugehen. Etwa um 2 Uhr nachmittags macht sich die ganze Familie dann auf den Heimweg. Tag ein, Tag aus, die selbe Prozedur. Alles blieb beim alten, bis José Pedro etwas älter wird und anfängt, aus verschiedenen Gründen, auch einfach mal nachtsüber auf der Straße zu bleiben. Damit hatte er die zwei Wege schon einmal gespart. So dauerte es auch nicht lange, bis Kleber, Streetworker vom Kleinen Nazareno, ihn in den Abendstunden, schnüffelt, auf dem Bürgersteig in der Nähe von einer Bushaltestelle traf. Heute lebt José Pedro im Nazareno-Dorf. Er ist in der letzten Woche am rechten Fuß operiert worden. Sein linker Fuß kommt in ein paar Monaten auf den Operationstisch. Bis sein Verband definitiv ab kann, wird er im Haus der Praktikanten blieben, wo es einfach ruhiger ist, als in den Wohnhäusern der Kinder. Wir alle wünschen José Pedro, dass er bald wieder wohl auf ist! Es ist wohl für uns alle sehr  schwer nachzuvollziehen, was es bedeutet, in einem Slum, mit einer derart ausgeprägten körperlichen Behinderung in einer extrem armen Familie aufzuwachsen. Wir alle freuen uns enorm, dass José Pedro ganz neue Möglichkeiten eröffnet werden. Ganz prima!

Nachtrag 2015:

Er hat seine 7. Operation hinter sich und alles sieht danach aus, dass es die letzte gewesen ist. Er wohnt bei seiner älteren Schwester und der Kleine Nazareno unterstützt ihn weiterhin. Es geht ihm sehr gut.

 

 

 

José Victor Carvalho Melo

José Victor Carvalho Melo

Helfen Sie Victor und übernehmen Sie eine Patenschaft für ihn.

geb. 6. September 2004

Victor ist nicht in Fortaleza geboren, sondern in einem  Bundesland 500 km entfernt von uns. Sein Vater verkaufte jeden Tag Eis in der Nähe vom Strand. Selbst als er anfing Drogen zu nehmen, arbeitet der Vater weiter. Victor hatte ein sehr gutes Verhältnis zum Vater. Im Alter von 4 Jahren verlor Victor seinen Vater, weil er umgebracht wurde. Die Mutter von Victor hatte sich bisher nur um ihren Sohn gekümmert. Ohne Arbeitsstelle und sonstige Unterstützung entschlossen sie sich zu Verwandten nach Fortaleza zu ziehen.

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In Fortaleza lernte Viktors Mutter den Stiefvater von Victor kennen, mit dem sie 2 weitere Kinder bekam. Der Stiefvater von Victor kam für 6 Jahre ins Gefängnis und ist jetzt erst seit kurzer Zeit auf freiem Fuß. Victor ist sehr lange Zeit auf der Strasse geblieben. Mit 6 Jahren ist er das erste Mal von zu Hause abgehauen. Er blieb 2 Jahre auf der Straße, bis er von einem Sozialarbeiter des Kleinen Nazarenos angesprochen wurde. Er war völlig verwahrlost und brauchte auch eine lange Zeit, um sich an das Leben im Nazareno-Dorf zu gewöhnen. Er hat sich sehr gut entwickelt und wir freuen uns, dass er den Weg zu uns gefunden hat. 

Wir können eine Patenschaft für Victor sehr empfehlen.

Josué Ferreira Menezes

Josué Ferreira Menezes


geboren am 06.01.2000

Lassen wir Josué selbst zu Worte kommen:

"Auf der Straße habe ich alle Drogen genommen, die mir angeboten worden sind. Mein schlimmstes Erlebnis war, als sich meine Kollegen auf der Straße zusammengetan haben, um mich zu verprügeln. Ich musste mich langsam an die Regeln der Straße gewöhnen. Wer diese nicht beherrscht, leidet sehr viel auf der Straße.
Er wäre lieber auch körperlich etwas stärker, damit ich mich besser wehren kann. Ich bin abgehauen von zu Hause. Mein Vater lag ständig im Streit mit meiner Mutter. Besonders wenn er etwas getrunken hat, wurde er aggressiv. Als meine Mutter einmal richtig geschlagen worden ist, kam die Polizei.
ch habe dann meinen Vater etwas länger nicht gesehen, bis er wiederkam. Er arbeitet viel. Er sammelt Altpapier und verkauft es dann. Sonst arbeitet niemand in meiner Familie. Wir leben von der Rente meiner Oma, die auch zu Hause lebt und die mich großgezogen hat. Ich bin schon sehr früh von zu Hause abgehauen.
Ab und zu habe ich dann mal wieder ein Wochenende zu Hause verbracht.
Die Straße war der Ausweg aus dem ständigen Streit. Insgesamt war es auf der Straße ruhiger als bei mir zu Hause. Heute bin ich im Kleinen Nazareno. Ich möchte versuchen erst einmal hier zu bleiben und nicht wieder zur Straße zu gehen." Es ist offensichtlich, dass Josué Hilfe in seinem jungen Leben dringend nötig hat.
Wir können daher eine Patenschaft dringend empfehlen.

Nachtrag 2015:

Es geht ihm gut, geht zur Schule, lebt bei seiner Familie und besucht das Berufsausbildungszentrum vom Kleinen Nazareno

 

 

 

Kauãn, Ryan und Kerven

Kauãn, Ryan und Kerven

Helfen Sie Kauãn, Ryan und Kerven und übernehmen Sie eine Patenschaft.

Vor 3 Monaten haben wir Kauãn (8 Jahre, geb. 2009) , Ryan (9 Jahre, geb. 2008) und Kerven (11 Jahre, geb. 2006) zum Glück bei uns aufgenommen. Zum Glück, da die Situation von den Kindern extrem gefährlich und einfach nur schlimm gewesen war. Die 3 Brüder haben noch eine Schwester (13 Jahre), die seit 3 Jahren fest bei ihrer Tante wohnt und ihre Brüder bei uns schon des öfteren besucht hat. Bisher haben wir nur lückenhaft die Lebensumstände der 3 Jungs in Erfahrung bringen können, da wir noch nicht mit der Mutter gesprochen haben. Durch das Jugendamt sind wir auf die 3 Geschwister aufmerksam geworden, da auf dem Jugendamt schon verschiedene male Leute angerufen haben, die die Kinder auf der Strasse getroffen hatten. Die Kinder haben auf der Strasse geschlafen. Die Mutter und der Stiefvater sind beide stark drogenabhängig. In ihrer Wohnbarrake gibt es nichts mehr. Die Mutter hatte alles verkauft. So auch die Schulsachen, Kleidungsstücke und die Schuhe der Kinder. Da die 3 Geschwister nichts mehr zu essen hatten sind sie zur Strasse gegangen. Doch sie wollten auf keinen Fall auf der Strasse leben und haben sich unheimlich gefreut, dass sie die Möglichkeit bekamen, bei uns aufgenommen zu werden. Es ist das erste Mal, dass ich (Bernardo) zusammen mit unseren Sozialarbeitern es nicht geschafft habe, bisher die Familie zu besuchen. Kurz vor unserem Besuch war ein Mann in der Nähe von der Barracke der Mutter geköpft und weitere 4 junge Leute umgebracht worden. Die ganzen Drogenhändler waren in Aufruhr und haben keinen von uns in das Slumviertel hineingelassen. Die hatten Befürchtungen, dass es seitens der feindlichen Drogenbanden noch mehr Ermordungen in den nächsten Tagen geben würde. Die haben die Strassen in dem Elendsviertel kurzerhand abgeriegelt. Wir können eine Patenschaft sehr empfehlen, da die 3 Geschwister bis auf weiteres nicht die Möglichkeit haben werden, wieder nach "Hause" zurück zu gehen.

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Leonardo Gomes Pereira

Leonardo Gomes Pereira

Helfen Sie Leonardo Gomes Pereira und übernehmen Sie eine Patenschaft.
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Ich bin 12 Jahre

Lassen wir Leonardo selbst zu Worte kommen:

?Meine Mutter war immer gut zu mir, wenn sie nüchtern war. Wenn sie Crack rauchte, Zuckerrohrschnaps trank oder Tabletten nahm, änderte sich ihr Verhalten schlagartig und sie schlug mich. Wenn das passierte, bin ich oft gar nich nach Hause gekommen und sofort auf der Strasse im Touristenviertel geblieben. Obwohl ich es hasste, wenn meine Mutter Drogen nahm, bin ich selbst mit 10 Jahren angefangen Crack zu rauchen. Schusterleim löste bei mir keinen Traumzustand aus. Immer wenn ich R$ 5,00 hatte, kaufte ich mir einen ?Stein?. Es war wohl das schlimmste, was ich auf der Strasse gemacht habe. Ab und zu klaute ich auch, um an Geld zu kommen. Meinen leiblichen Vater sehe ich nur, wenn er Fisch auf dem Markt verkauft. Er gibt mir dann immer etwas Geld. Er hat eine andere Frau und mit dieser 2 Kinder, die ich nicht einmal kenne. Mein Stiefvater trinkt nur. Dann aber kommt es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen ihm und meiner Mutter. Früher bin ich nie zu einer Schule gegangen. Hier im Dorf gehe ich jeden Tag zur Schule. Ich möchte nie wieder Drogen nehmen und ich wünsche mir ein anderes Leben, als das ich früher hatte.?
Die Lebensgeschichte von Leonardo ist ein Paradebeispiel für die Situation von den Kindern, die im Kleinen Nazareno Zuflucht gefunden haben. Für sein Alter, ist Leonardo ein eher ernster Mensch. Er spielt sehr gerne Fussball. Eine Patenschaft können wir herzlich empfehlen!

Leandro Silva Pereira

Leandro Silva Pereira




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Geboren am 7. September 2004

Die Lebensgeschichte von Leandro, der heute im Nazareno-Dorf/Fortaleza lebt, ist geprägt von Gewalt, Vernachlässigung und familiären Tragödien. Er sagt selber, dass er schon sehr früh von der eigenen Mutter im Stich gelassen worden ist. Er behaubtet, von der Mutter, als er nur 2 Jahre alt war, auf einem Bürgersteig ausgesetzt worden zu sein. So wurde es ihm wenigstens erzählt. Doch seine Oma habe ihn rechzeitig gefunden und bei sich aufgenommen. Seine Oma ist jetzt 66 Jahre alt. Den Vater von Leandro kennt niemand und Leandro hat auch bis auf den heuten Tag nicht ein einziges Foto von ihm gesehen. Leandro ist sehr früh auf die schiefe Bahn gekommen. Als er noch sehr jung war, wurde er von den Drogenhändlern gezwungen, Drogen in der Gemeinde zu verkaufen. Er wurde oft geschlagen und gehänselt. Seine Mutter sah er zwar häufig, aber bis auf den heutigen Tag hat er kein gutes Verhältnis zu ihr. Selbst die Geburtsurkunde von Leandro haben wir erst seit kurzer Zeit, da die Mutter sich erst nicht dazu bereit erklärte. Alles wurde noch viel schlimmer, als die Schwester von Leandro umgebracht wurde, nachdem sie erst vergewaltigt worden war. Die Schwester von Leandro war 15 Jahre alt. Die Mutter von Leandro hat daraufhin den Mörder ihrer Tocher umgebracht und bekam 3 Jahre Gefängniss dafür. Leandro ist schon etwas länger im Nazareno-Dorf, aber hat bisher noch keine Patenschaft. Eine Patenschaft Leandros können wir daher auf das herzlichste empfehlen!

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Wir können eine Patenschaft für Leandro sehr empfehlen.

Lucas Vasconcelos Alves da Silva

Lucas Vasconcelos Alves da Silva

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geboren am 20.02.1998

Lucas ist ein sehr aufgeweckter und fröhlicher Junge. Seinen Vater sieht er selten, da dieser eine neue Freundin hat. Seine Mutter ist 29 Jahre und hatte ihr erstes Kind als sie 14 Jahre war bekommen. Lucas wurde von seiner Oma erzogen. Alle Brüder von Lucas lebten eine Zeit lang auf der Straße, bevor sie vom Kleinen Nazareno aufgenommen wurden. Lassen wir Lucas aber selbst zu Worte kommen:

?Ich erinnere mich, dass wir im Regen standen. Meine Oma hielt uns alle an der Hand fest. Alles war nass und wir fingen an zu weinen. Wir hatten kein Geld um ein Haus zu mieten. Mein Opa ist schon lange gestorben und meine Großoma ist auch tot. Sie hatte während der Karnavalszeit zu viel getrunken. Als sie dann die Strasse überquerem wollte, ist sie unter ein Auto gekommen. Meine Oma habe ich sehr lieb. Und sie hat mich immer nur geschlagen, wenn ich von der Straße wiederkam. Ich bin ihr nicht böse. Sie musste mich schlagen, denn ich konnte ja nicht einfach wochenlang wegbleiben. Auf der Straße haben ich zusammen mit Maico, der auch hier im Dorf lebt, Schusterleim geschnüffelt und Zigaretten geraucht. Oft wurde ich von den Größeren auf der Straße geschlagen.

Es gefällt mir sehr gut im Nazareno-Dorf. Ich würde gerne hier bleiben und erst einmal nur in der Ferienzeit zurück nach Hause gehen. Es ist das erste Mal dass ich in eine Schule gehe.

Luiz Carlos Sousa Damião

Luiz Carlos Sousa Damião

Luiz Carlos Sousa Damião

geboren am 14.02.2000

Lassen wir Luiz Carlos selbst seine Lebensgeschichte erzählen:

" Meine Mutter wollte nicht einmal, dass ich zur Straße gehe, um zu betteln. Aber zu Hause fehlte es an Lebensmitteln und so fühlte ich mich schon mit 7 Jahren in die Pflicht genommen, meiner Familie zu helfen. Meine Mutter ist auf der einen Seite gelähmt und so kann sie nicht arbeiten gehen.
Wegen ihrer Behinderung und weil ich 5 Geschwister habe. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wann mein Vater aus dem Hause gegangen ist. Ich weiß nur, dass er meine Geschwister und auch mich ab und zu geschlagen hat. Meine Mutter war immer dagegen und deshalb gab es viel Streit zu Hause. Meine Mutter wollte nicht, dass meine Vater meine Geschwister schlägt und deswegen sind die beiden auseinandergegangen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen auf der Straße zu schlafen, da ich doch nur dort hin gegangen bin, um meiner Familie zu helfen und Geld zu betteln.
Sehr schnell aber habe ich Freundschaft mit den anderen Kindern auf der Straße geschlossen. Einem guten Freund habe ich dann auch einmal Geld geliehen und der hat dann dafür Schnüffelstoff gekauft. Er hat mir davon etwas ab gegeben und dann habe ich immer wieder Schusterleim geschnüffelt. Auf der Straße habe ich alle Drogen genommen, die es gibt: Haschisch, Schusterleim und Crack.
Letzteres habe ich aber nur ein paar Mal geraucht, denn schon nach einigen Tagen wurde ich immer magerer. Viele meiner Freunde haben es nicht geschafft.
Aber ich wollte von der Straße weg. Ich habe weder meiner Familie geholfen, noch hatte ich eine Zukunft. Als  der Sozialarbeiter vom Kleinen Nazareno mir das Angebot machte, von der Straße zu gehen, war ich erst misstrauisch.
Er hat mir dann aber Fotos gezeigt vom Nazareno-Dorf und ich kannte auch schon einige Kinder, die auch dort lebten, da sie vorher zusammen mit mir auf der Straße waren. Deshalb habe ich mich bereit erklärt. Es ist sehr schön hier im Dorf. Ich spiele sehr gerne Fußball und gehe jeden Tag zu Schule. In den Ferien bleibe ich dann jedes Mal bei meiner Mutter. Ich möchte eine Lehrstelle haben, damit ich meiner Mutter helfen kann."
Aufgrund der Lebensumstände ist es ein Gebot der Stunde dem Luiz Carlos zu helfen.
Wir können daher eine Patenschaft sehr empfehlen.

 

 

Maicon Jone Mendes

Maicon Jone Mendes

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Maicon Jone Mendes de Nascimento

 

Geburtsdatum: unbekannt

 

Ich bin nicht aus Fortaleza, ich habe in Sobral gewohnt, aber ich kam mit meiner Oma nach Forataleza, als sie eines Tages dort nach Hause kehrte. Ich wohnte mit meiner Mutter, meinem Bruder und meiner Schwester. Mein Vater wohnte nicht dort im Haus, er ist von meiner Mutter getrennt.


Ich ging auf die Strasse, weil ich einige Jungs sah, die sich dort aufhielten. Sie überredeten mich und ich ging. Ich ging mit meiner Oma und wir verkauften Bolinhos (Gebäck). Wir gingen durch viele Straßen, dann eines Tages sah ich einige Jungen, sie ueberredeten mich mit nach Beira Mar zu gehen und ich ging. Die Jungs, die anderen, sie schnüffelten Klebstoff und gaben mir auch was, sie sagten: Schnüffel Kumpel, das ist gut. Ich wollte nicht, aber sie sagten, wenn ich das schnüffeln würde, würde ich eine Menge Sachen sehen... so... eine Menge Sachen am Himmel, wo wir hinreisen würden. Also schnüffelte ich und gewöhnte mich daran.


Ich hielt mich auf der Strasse auf und kehrte nicht nach Hause zurück. Meine Oma wusste nicht, wo ich war. Ich bettelte in den Terminals um Geld und wenn es Nacht wurde, ging ich in Pirambú Klebstoff kaufen, bei einer Frau, die Marlúcia hieß. Das war 1 Real, 2 Reails, 3 Reais... so... oder wieviel wir gewollt hätten. Ich bettelte bei den Leuten auch um Essen. Manchmal tat ich ihnen leid und sie gaben mir was. Ich schlief auf einer Pappe. Die Pappe legte ich an einem kleinen Ort auf den Boden und schlief. Manchmal schlief ich auch in den Bussen. Wenn alle hinausgingen,versteckte ich mich und schlief auf den Sitzen.

Auf der Strasse war es schlimm, wenn Typen uns ausraubten, sie nahmen das ganze Geld, das wir hatten. Es waren riesige Jungs dort am Terminal, die uns ausraubten. Ich blieb ohne Geld und starb vor Hunger. Also ging ich wieder betteln, um was essen zu können.


Ich hatte Lust wieder mit meiner Oma zu wohnen, aber die anderen Mirins (Straßenjungs) ließen das nicht zu. Sie sagten, wenn ich zurückgehen würde, würden sie zu meinem Haus kommen und alles kaputt machen. Mein Haus und alles, was ich dort hätte. Also war ich dankbar dafür, mit ihnen auf der Strasse zu bleiben. Der Chef war Wellington, wir gaben ihm Geld. In der Nacht hielt er Wache für uns, wenn wir schliefen, aber danach, am Morgen, mussten wir auch fuer ihn Wache halten, wenn er schlief.
     

Auf der Strasse hatte ich Angst, wenn die Dämmerung kam, weil wir bestohlen wurden und ich am nächsten Tag kein Merenda kaufen konnte, ich starb vor Hunger. Mir war auch sehr kalt. Ich steckte meine Arme in mein Hemd, wickelte mich fest ein und schlief. Es gab einige Typen, die vor der Polizei geflüchtet waren und sich in unserer Nähe versteckten. Wir hatten Angst, weil die Polizei denken konnte, wir seien es. Die Polizisten kamen und schickten uns weg (vertrieben uns?). Nur Wellington blieb. Die Polizei hatte Angst vor ihm. Die Polizisten nahmen nur unseren Klebstoff, seinen nicht.

Ich war sehr klein, ich war erst 8 Jahre.
Wenn ich erwachsen bin, möchte ich Polizist sein, weil das mein Traum ist.

 

 

Michael Arruda dos Santos

Michael Arruda dos Santos

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geboren: 23.07.1999
Lassen wir Michael selbst zu Worte kommen:

?Ich hatte immer sehr viel Angst auf der Stra?e zu schlafen. Es können sehr viel schlimme Sachen passieren, wenn man nicht ständig auf der Hut ist. Deshalb habe ich versucht mich mit den Angestellten eines Bushalteterminals anzufreunden. Diese ließen mich dann nachts unter den parkenden Omnibusse schlafen. Da fühlte ich mich sicherer. Ich wohne nicht mit meiner Mutter, da sie mich verlassen hat. Auf der Stra?e habe ich sie mal gesehen, wie sie die Leute um Geld anbettelte. Aber trotzdem ist sie meine Mutter. Sie hat es auch nicht einfach bei meinem Vater, der oft gewalttätig wird. Ich bin dann erst noch zu meiner Oma gebracht worden. Doch diese ist sehr krank, liegt im Bett und wird von meiner Schwester betreut. Das Haus meiner Oma ist aus Lehm und ich hatte immer Angst, dass es einstürzen könnte. Mein Bruder ist auch auf die Stra?e gegangen. Ich habe mit Bernardo darüber gesprochen und er hat mir versprochen ihn hier im Dorf auf zu nehmen. Ich gehe zur Schule und spiele gerne Fußball. Ich hätte gerne eine Familie, in der alle sich gut verstehen.?

 

 

Moisés da Silva

Moisés da Silva

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Geboren am 11.02.2011

Die Mutter von Moses (Moisés) hat endlich eingewilligt sich einer Therapie zu unterwerfen und sich in Behandlung zu geben. Wie lange haben wir auf diesen Moment gewartet! Moisés hat schon alle im Dorf für sich erobert. Er ist seit 4 Monaten bei uns. Wir bringen ihn jeden Morgen zum Kindergarten, in der Nähe vom Nazarenodorf, denn Moisés ist erst 5 Jahre jung. Aber es spielen sich Szenen ab, die nicht einfach zu ertragen sind. Zum Beispiel: trotz aller Schwierigkeiten kommt ihn seine Mutter oft besuchen. Vor ein paar Wochen während der Verabschiedung, fing seine Mutter an zu weinen. Moisés sagte daraufhin: ?Mama, sei nicht traurig. Mir geht es hier beim Kleinen Nazareno besser, als auf der Straße, wo ich mit dir zusammen unter der Brücke schlafen musste.


Zur Vorgeschichte: Die Mutter von Moisés ist drogensüchtig und lebte bei der Schwiegermutter, bis der Vater vom Moisés ins Gefängniss kam. Da sie alles, was in dem Haus ihrer Schwiegermutter nicht niet und nagelfest war, in Drogen umsetzte, ist sie des Hauses verwiesen worden und lebte vortan unter einer Brücke, nicht weit vom Stadtzentrum von Fortaleza entfernt. Und Moisés mit ihr. Die Situation war erbärmlich. Inmitten von anderen Drogesüchtigen, lebte Moisés auf der Straße. Wir haben der Aufnahme von Moisés zugestimmt und haben das Jugenamt dazu gebracht, im Falle einer Einweisung der Mutter, die vollen Kosten zu übernehmen. Seitdem besuchen wir die Mutter von Moisés auf der Straße und ermöglichen ihr, dass sie Moisés so oft wie möglich im Nazarenodorf besuchen kann. Ein monatelanger Überzeugungsprozess war nötig, damit wir die Maßnahmen für eine Einweisung in einer Klinik für Drogenabhängige einleiten konnten. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, damit Moisés möglichst schnell wieder bei seiner Mutter leben kann. Aber erst einmal geht es ihm hier gut.

Die Mutter hatte vor Moisés noch 2 andere Kinder, die aber sehr früh schon in einem Heim gewesen sind. Die beiden Söhne von ihr haben die Mutter erst wieder getroffen, als sie 18 Jahre alt waren. Sie haben dann auch noch eine Zeit lang bei ihr gelebt. Aber sie waren wie Fremde und es gab immer wieder Streitigkeiten. Ihre beiden Söhne sind dann aus dem Haus gegangen. Dann hat sie den Vater von Moses kennengelernt. Er hatte schon damals Drogenprobleme und die Mutter von Moses ist durch ihn angefangen auch Drogen zu nehmen. Der Vater von Moses kam für 2 Jahre ins Gefängniss aufrund eines Raubüberfalls. Moses hat noch einen Bruder, der auch hier im Nazareno-Dorf lebt und eine Schwester, die bei seiner Oma lebt.

Um Moses auch in Zukunft zu helfen, brauchen wir Ihre Mithilfe. Übernehmen Sie bitte eine Patenschaft und geben Sie Moses eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben.

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Pedro Levi de Castro

Pedro Levi de Castro

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Ich bin 8 Jahre alt, das Haus meiner Eltern befindet sich in der Favela ?Bom Jardim?. Ich möchte groß werden um meiner Mutter zu Helfen. Ich möchte, dass Gott meine Familie segnet und ich möchte, dass ihr nichts Schlechtes passiert. Mein Vater mag mich nicht mehr. Ich bin nicht mehr sein Sohn, ich mag ihn nicht mehr und er mich auch nicht. Ich habe nur noch meine Mutter und Gott. Mein Vater mag nur meine Geschwister, aber er mag mich nicht, ich bin auch sein Sohn aber am schlimmsten ist, dass ich nicht weiß warum er  mich nicht mehr mag. Einmal brachte mich meine Mutter zu seinem Haus, er hat sie geschlagen und deswegen hat meine Mutter gesagt dass ich gehen muss. Meine Mutter wohnt nicht mit ihm, sie sind getrennt. Mein Großvater ist  toll, wenn er etwas hatte gab er es mir, aber manchmal wenn er nichts hatte konnte er mir nichts geben. Ich respektiere ihn, er behandelt mich gut, genau wie meine Mutter. Wenn meine Mutter von der Arbeit kam, gab sie mir Geld, n damit ich etwas zu Essen  kaufen konnte, denn im Haus hatten wir nichts. Sie arbeitete als Bettlerin, sie bettelte die Autofahrer an. Ich war auch schon mit ihr dort. Es gab einen Tag als ich krank war  und nicht alleine zu Hause bleiben konnte, also hat sie mich mitgenommen. Mein Bruder geht auch betteln, er bettelt um etwas z essen bei den Häusern oder um etwas Geld um Essen kaufen zu können. Wir gehen auch zu dem Haus unseres Vaters. Ich habe  einen anderen Vater, er ist der Vater von meinem Bruder aber ich nenne ihn auch Vater. Mein Vater will mich nicht mehr, also nenne ich jemand anderen Vater. Wenn meine Mutter kein Geld hat, gibt er uns etwas Geld. Sie wohnen nicht zusammen, er ist nicht verheiratet und hat keine Freundin. Wenn er Fußball spielen geht, nimmt er uns mit mit. Danach fahren wir zu einem Freund von meinem Vater und essen dort zu Abend. Wir bitten ihn um Geld, wenn er etwas hat gibt er uns etwas. Er stottert etwa so: ? gá gá gá.? Er arbeitet. Mein Bruder war schon bei der Arbeit meines Vaters. Ich mag ihn und meine Mutter sehr. Wir sind sehr arm, wir haben zu Hause kein Sofa.

Es gibt 3 Räume und eine Küche. Es gibt ein Bad, es ist kaputt und befindet sich nicht in Haus, sondern im Hinterhof.  Meine Schwester hat 2 Fernseher, sie hat einen meiner Mutter geliehen. Wir schauen in ihrem Zimmer fern. Alle schlafen in einem Zimmer. Wenn wir schlafen gehen, schlafen ich, mein Bruder und meine Mutter sehr zusammengedrängt in der Hängematte. Meine 3 Schwestern, die schon größer sind, schlafen in einem Bett. Wir haben nur eine Hängematte zu Hause. Der kleine Sohn meiner Schwester wohnt auch dort. Als mein Vater gesagt hat, dass er mich nicht mehr als Sohn möchte, war ich nicht sehr traurig, weil ich sowieso schon genervt von ihm war. Er hat nur Dinge für meine Schwester gekauft, nicht für mich. Einmal hat er Kaugummi gekauft und mir nichts abgegeben. Mein Vater sagte mir, dass er nicht länger mein Vater sein wolle und ich sagte ihm, dass ich ihn auch nicht mehr als Vater haben will. Als er mich schlagen wollte mischte sich mein Großvater ein und beschützte mich. Er wohnt weit von meinem Haus entfernt. Ein habe ein paar Onkel, einer wohnt sehr nahe an meinem Haus. Ich habe ihn um Gottes Segen gebeten, doch er hat mich und meine Mutter nur beschimpft. Jetzt ist er nicht mehr mein Onkel. Er hat das getan, weil er sauer auf meine Schwester ist. Sie hat seine Frau überfallen. Sie hat 80 R$ aus der Tasche geklaut. Meine Schwester hat sie geklaut und ist weg gerannt. Mein Onkel und seine Frau haben sich mit ihr gestritten, deshalb hat sie sich gerächt und die Frau ausgeraubt. Ich ging nach Hause, ich hatte etwas Geld bekommen und mir etwas zu Essen gekauft. Als ich sah, dass meine Schwester im Haus war bin ich zu ihr gerannt habe sie umarmt und habe ihr mein Essen gegeben und selbst nichts gegessen. Meine Schwestern sind auch auf der Straße, halten sich bei den Terminals auf, nur eine Schwester lebt zu Hause. Ich war auch zu Hause. Manchmal, wenn ich zu ende gespielt hatte, rief ich meinen Bruder um mit ihm bei den Häusern in der Nähe zu betteln und mit dem gesammelten Geld Videospiele zu spielen. Ich ging nicht zum Terminal. Einmal ging ich meinem Schwestern hinterher, weil wir benachrichtigt wurden, dass eine von ihnen dem sterben nahe war. Aber es war nicht so, aber sie war krank weil man auf der Straße schnell krank wird. Wenn wir bettelten, bekamen wir Kleidung und Geld. Meine Mutter macht das immer noch. Ich war nicht in der Schule, denn in der Nähe unseres Hauses gab es keine Schule. Keiner meiner Geschwister sind zur Schule gegangen. Hier gehe ich zur Schule und habe auch schon was gelernt. Meine Mutter schlägt uns nicht, sie hat gesagt, dass sie es nicht mag so etwas zu tun. Wir haben nur Hausarrest bekommen, dann durften wir nicht spielen, mussten im Haus bleiben und meiner Mutter helfen das Essen zu zubereiten. Wenn ich mit meinem Bruder stritt, kam meine Mutter mit einem Flip Flop in der Hand damit ich aufhörte zu streiten. Als ich jünger war, ungefähr 5 oder 6 Jahre alt, aß ich Lehm. Ich mochte es gerne Lehm zu essen. Ich habe mit dem Lehm gespielt und vom Boden gegessen. Aber meine Mutter hat mich dann oft geschlagen damit ich aufhöre, jetzt mag ich es nicht mehr Lehm zu essen. Meine Mutter darf sich nicht erschrecken, dann schlägt ihr Herz schneller und sie wird ohnmächtig. Ich mag meine Straße nicht, ich will dort weg. Betteln ist gut, denn dann bin ich wenigstens nicht zu Hause. In dieser Straße zu leben ist nicht gut, denn es gibt viele Schießereien. Einmal  hat mich eine Kugel getroffen, aber sie hat meinen Arm nur gestreift. Meine Mama hat geschrieen, damit ich von der Straße weg gehe und renne. Einmal als ich gespielt habe, hat ein Mann ein Messer geklaut und wollt einen Revolver stehlen, der Mann rannte weg und ein anderer Mann schoss auf ihn. Ich wäre fast gestorben, ich stand dazwischen, als der Kerl geschossen hat. Es ist gefährlich und deswegen habe ich gesagt, dass ich schnell erwachsen werden will, dann kann ich arbeiten und meine Mama und meine Familie von dort weg holen. Ich weiß dass es eines Tages passieren wird.

 

 

Rutson Silva Costa

Rutson Silva Costa

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Rutson Silva Costa,

geboren am 12.04.1996

 

Ich bin Rutson da Silva und bin elf Jahre alt. Der Name meiner Mutter ist Maria Luciene Silva Costa und von meinem Vater Antônio Duarte Costa. Ich habe drei Geschwister, aber ich weiss nur den Namen von einer, sie heisst Ruth. Ich weiss ihren Namen, weil sie mit mir auf der Strasse gelebt hat. Mein Haus liegt im Viertel Bom Jardim, in Fortaleza. Ich weiss weder den Namen der Strasse, noch die Nummer. Ich habe nicht bei meiner Mutter gewohnt, ich habe bei meiner Oma gewohnt, Dona Amélia, ich mag sie sehr. Ich wollte nicht mit meiner Mutter wohnen, weil mein Vater viel mit ihr gestritten hat. <//a>Meine Oma wohnt neben dem Haus meiner Mutter. Ich habe auch einen Opa, sein Name ist Francisco. Ich habe bei meiner Oma gewohnt, immer blieb ich bei ihr, dann, als sich meine Mutter irgendeine Arbeit besorgt hat, bleiben meine Schwestern auch dort. Erst wohnte im Haus meiner Oma noch ein Onkel von mir, mit seiner Frau und drei Kindern, zwei Maedchen und ein Junge. Er war sehr uebel, er stritt sich die ganze Zeit mit mir und schlug mich. Am Ende des Monats wollte mein Opa Geld von ihm haben, weil er pensioniert ist, also gab meine Mutter auch  Geld und mein Opa kaufte Sachen fuer uns zum Essen. Ich habe noch eine andere Oma und einen anderen Opa, ich  kenne ihre Namen nicht. Ich erinnere mich nur ein bisschen an meine Oma, als sie mich an einem Sonntag in den Park nahm, sie war sehr lustig.


Ich und Ruth gingen weg auf die Strasse, weil wir die Streitereien von Papi mit der Mutter nicht mehr aushielten. Der Opa stritt immer mit ihm, sagte er solle nicht mit der Mutter streiten, aber das ging nicht, bis sie sich eines Tages trennten. Mutter besorgte sich auch keine Arbeit mehr, sie half einer Frau, die in der Naehe von zu Hause lebte, dann gab sie uns zu essen.


Als ich weg ging auf die Strasse, ich und Ruth, lebten wir in Beira-Mar und am Terminal Siqueira. Dort schnueffelten wir Klebstoff und Loló. Es war Ruth, die das Geld besorgte, um das zu kaufen, 1,50 der Klebstoff und 1,00 Loló, ein kleines Flaeschchen. Wir kauften das in Mesejana, eine helle Favela, von einer Frau, deren Namen ich nicht kenne. Tagsueber blieben wir auf der Strasse, aber fuer die Mahlzeiten und um zu schlafen gingen wir zum Espaço Viva Gente.
Ich kam zum Kleinen Nazareno, weil ich einige Jungs kannte, die schon hier wohnten: Edinho, den wir ?Maus? nennen und sein Bruder Osmar. Ich kannte auch Marquinhos. Sie sagten, dass es hier sehr gut sei. Ich lernte Bernardo kennen, der manchmal zum Terminal ging, dann bat ich ihn mich zum Wohnen hierhin mitzunehmen. Er notierte sich einige Unterhaltungen mit mir, im Buero im Zentrum, danach sprach er mit Silvana und sie brachte mich hierher. Mir gefaellt es hier sehr, weil es Essen gibt, Spiele, Schule. Ich wohne im Haus Mangeira. Ich mag die Erzieher und die Jungen im Haus. Der Erzieher ?Careca? spielt viel mit uns.


Wenn ich erwachsen bin, will ich eine Arbeit haben, um mir Kleidung zu kaufen. Ich werde auch meinen Vater bitten, nicht mehr mit meiner Mutter zu streiten, damit sie eines Tages wieder zusammenleben.


 Rutson lebte mit 2 Bruedern und drei Schwestern in sehr aermlichen Verhaeltnissen. Der Vater hat immer viel getrunken und wenn er dann betrunken war, hat er vor allem die Mutter geschlagen. Auch die Kinder hat er ab und zu geschlagen, jedoch ist haeufig der Onkel, der im selben Haus wohnt, dazwischen gegangen. Seine Schwester Rutielle ist bereits als Rutson noch sehr klein war, vor den Umstaenden Zuhause auf die Strasse gefluechtet. Irgendwann hat Rutson dann auch keinen anderen Ausweg mehr gesehen, als die Strasse. ?Mein Bruder Mattheus hat mich damals mit 9 Jahren mit auf die Strasse genommen!? Rutson hat bereits fruehzeitig angefangen Klebstoff zu schhnueffeln. Dazu kamen irgendwann Drogen wie Lolo (Aether), Loesungsmittel und Zigaretten. ?Die Zeit auf der Strasse war sehr schlimm fuer mich. Einmal war ich so breit, das ich mir den ganzen Fuss aufgeschnitten habe.?Rutson hat viel Gewalt auf der Strasse gesehen und erfahren. Seine Mutter hat mehrmals versucht ihn von der Strasse zu holen. Zweimal hat sie ihn wieder mit nach Hause genommen, aber er hat es dort nie lange ausgehalten und ist zurueck auf die Strasse. Auch von der Polizei ging vor allem Nachts viel Gewalt aus. Rutson hat einmal mit ansehen muessen, wie ein Wachmann und eine Frau vom Bus-Terminal, wo die Kinder sich oft aufhalten und auch uebernachten, eine Matratze der Kinder mitten am Tag verbrannt haben, damit die Kinder vom Terminal verschwinden. ?Hier im Sitio kann ich endlich wieder richtig schlafen und muss nicht jede Nacht Angst haben!? Rutsons Traum ist es, einmal Profi-Fussballer zu werden.

Silas Oliveira da Silva

Silas Oliveira da Silva

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geboren am 17. Februar 1998

Silas lebte mit 3 seiner 4 Geschwister in einem völlig herunter gekommenen Haus mit nur einem Zimmer ohne Sanitäreinrichtung. Anstatt zur Schule zu gehen lief er mit seinem Kumpel Murilo, der vor kurzen straftätig wurde zur Straße und begann dort Klebstoff zu schnüffeln. Die Mutter suchte Hilfe bei der Kindersozialhilfe, die unseren Straßenarbeiter Severino einschaltete.

Er fand Silas in Zentrum von Recife unter einem Baum kauernd mit einer Schnüffelflasche in der Hand. Zusammen mit der Sozialhelferin konnten sie ihn überzeugen ins Nazarenodorf mitzugehen. Das war am 12. Mai 2010.

Beim kleinen Nazareno lebt er zusammen mit 7 anderen Jungen im Alter von 9 bis 12 Jahren im Haus der Kleinen. Er ist ein sehr intelligenter Junge und kann bereits lesen und schreiben. Deshalb besucht er am Nachmittag mit den älteren Jungen im Dorf die 3. Klasse der dorfinternen Nazareno Schule. Am Vormittag macht er seine Hausaufgaben und nimmt an den im Dorf angebotenen Aktivitäten teil.

 

 

 

 

 

 

Valdemir Gomes Santos da Silva

Valdemir Gomes Santos da Silva

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geboren am 26. August 1998

Valdemir war zusammen mit seinem Bruder José Carlos Alves da Silva unterwegs auf der Straße. Sie stammen aus Tamandaré, einen kleinen Küstenort 100 km südlich von Recife. Valdemir erzählte, dass sie schon eine Zeit lang von zu Hause abgehauen waren und sich mit Betteln auf eigene Faust bis nach Recife durchgeschlagen hatten. Nach Hause wollten sie nicht mehr zurück. Unser Straßenarbeiter brachte die beiden am 12. Juni ins Nazareno-Dorf.

Zuerst brachten wir die beiden gemeinsam im Haus der Kleinen unter. Doch bald begannen sie sich zu streiten. Deshalb entschieden wir uns José Carlos ins Haus der Mittleren unter zu bringen, denn er ist 3 Jahre älter als Valdemir. Danach konnte sich Valdmir schnell in die Gemeinschaft im Haus der Kleinen integrieren. Er ist ein etwas zurückhaltender und lieber Junge, der gerne Murmeln spielt und im See angelt. Da er schon lesen und schreiben konnte, bestand er den Einstufungstest für die 2. Klasse unserer dorfinternen Grundschule. Jeden Tag geht er nun in die Schule und nimmt am Nachmittag am Kunst-, Percussion-, Sport- und Computerunterricht teil. Am liebsten ist ihm davon der Kunstunterricht, wo er schon wunderschöne Collagen aus Pappkarton gefertigt hat.

Es dauerte eine Weile bis wir die Eltern ausfindig gemacht hatten. Sie kamen zusammen mit dem Jugendamt am 18. August 2008 zum ersten und bisher einzigen Mal ins Nazareno-Dorf. Dabei gab es eine kleine Verwirrung. Denn sie wollten Valdemir wieder mitnehmen und José Carlos zurück lassen, weil nach ihrer Aussage José Carlos dafür verantwortlich ist, dass die beiden von zu Hause wegliefen. Zusammen mit den Jugendamtmitarbeitern konnten wir jedoch die Eltern überzeugen, dass entweder beide oder keiner im Nazareno-Dorf bleibt. Schließlich sollte man zwei Brüder nicht auseinander reißen. So blieben beide bei uns und haben sich mittlerweile gut eingelebt.

 

 

Vinícios Almeida Ferreira

Vinícios Almeida Ferreira

Vinícios Almeida Ferreira
Vinícios Almeida Ferreira

geboren am 14.10.1998

Lassen wir Vínícios selbst etwas aus seinem Leben erzählen:

Es ist das Gemisch aus Armut und Gewalt, weshalb Vinícios schon sehr früh, mit 8 Jahren, das erste Mal zur Straße gegangen ist. Seine Mutter und sein Vater lebten in ständigem Streit.
Es kam zu einem körperlichen Angriff seitens der Mutter, die ihren Lebenspartner in den Hals gestochen hat. Dieser kam sofort ins Krankenhaus und lebt jetzt 100 km von Fortaleza entfernt.
Auch zwei seiner Onkel, die er gut kannte, wurden umgebracht. Es ist das ganze Umfeld, das Vinícios immer mehr auf die Straße trieb.
Das erst Mal ging er mit seinem älteren Bruder, de Assis, zur Straße  und kam erst nach 3 Tagen wieder zurück. Es entwickelte sich eine Routine: Ärger zu Hause, abhauen zur Straße , bis Vinícios auch mal einen Monat nicht zurückging. Auf der Straße  ist er sehr schnell angefangen, wie alle anderen Kinder, die auf der Straße  leben, Schusterleim zu schnüffeln und Haschisch zu rauchen.
Mit kleinen Diebstählen garantierte er sein Überleben auf der Straße . Als der Streetworker des Kleinen Nazareno den Vinícios das erste Mal auf der Straße  traf, wollte dieser nichts von einem anderen Leben wissen. Er gehörte Überzeugungsarbeit dazu, dass Vinícios dann doch vor ein paar Monaten sich bereit erklärte, von der Straße  zu gehen.
Seitdem lebt er im Nazareno-Dorf. Wir stehen in ständigem Kontakt mit seiner Mutter und wenn er 14 bis 15 Jahre alt ist werden wir versuchen für Vinícios eine Lehrstelle in Fortaleza zu besorgen.
Aufgrund der besonderen Umstände, mit der Vinícios bisher zu kämpfen hatte, können wir eine Patenschaft wirklich empfehlen.

 

 

 

 

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