Cauã Vitor

Cauã Vitor hatte eine Kindheit, die von Gewalt, Entbehrung und Elend geprägt war und dessen Traumata er mit aller Voraussicht nach, sein ganzes Leben mit sich rumtragen muss.

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Es ist nicht nur Wasser, es ist Würde

Ein Bad, das über Wasser und Seife hinausgeht, ist das Projekt des O Pequeno Nazareno in Fortaleza. Die Solidaritätsaktion bietet den Menschen auf der Straße am Wochenende einen Ort, an dem sie sich selbst reinigen können. Darüber hinaus organisiert der Kleine Nazareno Spenden von Lebensmitteln und Kleidung sowie medizinische Versorgung für sie.

„Eine unserer Hauptanforderungen war das Wasser. Wir hatten Schwierigkeiten beim Putzen. Ein alter Mann betrat mit schmutzigem Wasser einen Brunnen in Praça do Ferreira und duschte. Wir mussten ihm einen Platz dafür garantieren“, sagt sie. Flor Fontenele, einer der Koordinatoren des Pequeno Nazareno.

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Update zur Corona-Lage in Brasilien

😟 Viele von euch fragen sich, wie die Corona-Lage in Brasilien ist. Dazu schreibt uns Bernardo folgendes:
Schockiert von den Bildern, die uns aus Italien und Spanien erreichten, sind die Leute den Richtlinien der internationalen Gesundheit und dem brasilianischen Gesundheitsministerium gefolgt und zu Hause geblieben. Die monatliche Hilfe für etwa 50 Millionen Brasilianer wurde von anfangs gedachten R$ 200,00 auf R$ 600,00 angehoben und die Entlassung von Millionen von Angestellten durch eine Finanzspritze besonders für kleine und mittelgroße Unternehmen verhindert.

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Cauã Santos

Stundenlang harrte er auf der Straße aus. Jeden Tag aufs neue musste er zur Straße betteln. Seit seiner frühen Kindheit kannte er nichts anderes. Für Alexandre gab es Kinder, die saubere Klamotten anhatten, die Essen auf dem Tisch bekamen und in ihrer Freizeit spielen konnten. Und es gab eben die anderen Kinder. Diejenigen, die arbeiten mussten, die in der Früh von der Mutter oder dem Vater zur Straße gebracht wurden und dort solange ausharren sollten, bis sie genug Geld gettelt hatten. Erst dann gab es Essen. Erst dann konnten sie nach Hause. Alexandre gehörte definitiv zur zweiten Gruppe. Er war das Kind zweiter Klasse und für ihn war das die Weltordnung, die er kannte. Und so wunderte er sich auch nicht, als er ab und zu einfach auf der Strasse einschlief, um am nächsten Tag direkt weiter zu betteln. „Der Kleine Nazareno“ kannte Alexandre von Besuchen bei seiner Familie und durch unsere Sozialarbeit auf der Straße. Zwei seiner Brüder hatten wir schon bei uns aufgenommen. Beide sind schon volljährlich. Sein älterer Bruder hat heute einen Friseurladen und ein Bruder von ihm arbeite in der Rezeption vom Berufsausbildungszentrum des Kleinen Nazareno. Das Jugendamt hätte uns nicht darauf aufmerksam machen müssen, dass auch Alexandre immer mehr Zeit auf der Straße verbrachte und dass wir ihm helfen sollten. Trotz vieler Gespräche des Jugendamtes mit den Eltern, die ihn weiterhin zur Straße schickten, wurde die Situation von Alexandre nicht besser und wir sahen keinen anderen Ausweg, als ihn im Nazareno-Dorf aufzunehmen. Für Alexandre war es ein bedeutender Einschnitt in seinem Leben. Den ganzen Tag auf der Straße zu betteln war das Leben, was er bisher kannte. So dauerte es eine ganze Weile, bis er überhaupt verstand, wie ihm geschah. Anfangs war er ausgesprochen schüchtern. Auch mit seinen Kollegen im Dorf war er reserviert und schweigsam. Es dauerte seine Zeit, bis er sich eingewöhnte. Murmeln spielen ist an sich der ewige Renner im Nazareno-Dorf. Doch selbst bei diesem Gesellschaftsspiel blieb er anfangs außen vor. Doch mittlerweile hat sich das geändert. Als er an einem Wochenende von einer Mitarbeiterin eingeladen wurde, die in einer 7-köpfigen Familie etwas abseits von Fortaleza groß wurde, fragte er, warum nicht alle Kinder das Recht auf so eine glückliche Kindheit haben und weshalb es Kinder gibt, die am Wochenende so viel spielen dürfen, wie sie es möchten. Heute kann man sagen, dass er im Nazareno-Dorf angekommen ist. Er gewinnt auch schon mal beim Murmeln spielen, zeichnet außergewöhnlich gut, hat Freundschaften geschlossen. Aber in allen Kindern schlummert die Sehnsucht nach einer glücklichen Familie, nach Menschen, die Verantwortung übernehmen. Eine Patenschaft können wir daher herzlich empfehlen.

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Kauãn, Ryan und Kerven

Vor 3 Monaten haben wir Kauãn (8 Jahre, geb. 2009) , Ryan (9 Jahre, geb. 2008) und Kerven (11 Jahre, geb. 2006) zum Glück bei uns aufgenommen. Zum Glück, da die Situation von den Kindern extrem gefährlich und einfach nur schlimm gewesen war. Die 3 Brüder haben noch eine Schwester (13 Jahre), die seit 3 Jahren fest bei ihrer Tante wohnt und ihre Brüder bei uns schon des öfteren besucht hat. Bisher haben wir nur lückenhaft die Lebensumstände der 3 Jungs in Erfahrung bringen können, da wir noch nicht mit der Mutter gesprochen haben. Durch das Jugendamt sind wir auf die 3 Geschwister aufmerksam geworden, da auf dem Jugendamt schon verschiedene male Leute angerufen haben, die die Kinder auf der Strasse getroffen hatten. Die Kinder haben auf der Strasse geschlafen. Die Mutter und der Stiefvater sind beide stark drogenabhängig. In ihrer Wohnbarrake gibt es nichts mehr. Die Mutter hatte alles verkauft. So auch die Schulsachen, Kleidungsstücke und die Schuhe der Kinder. Da die 3 Geschwister nichts mehr zu essen hatten sind sie zur Strasse gegangen. Doch sie wollten auf keinen Fall auf der Strasse leben und haben sich unheimlich gefreut, dass sie die Möglichkeit bekamen, bei uns aufgenommen zu werden. Es ist das erste Mal, dass ich (Bernardo) zusammen mit unseren Sozialarbeitern es nicht geschafft habe, bisher die Familie zu besuchen. Kurz vor unserem Besuch war ein Mann in der Nähe von der Barracke der Mutter geköpft und weitere 4 junge Leute umgebracht worden. Die ganzen Drogenhändler waren in Aufruhr und haben keinen von uns in das Slumviertel hineingelassen. Die hatten Befürchtungen, dass es seitens der feindlichen Drogenbanden noch mehr Ermordungen in den nächsten Tagen geben würde. Die haben die Strassen in dem Elendsviertel kurzerhand abgeriegelt. Wir können eine Patenschaft sehr empfehlen, da die 3 Geschwister bis auf weiteres nicht die Möglichkeit haben werden, wieder nach „Hause“ zurück zu gehen.

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Abschiedsfeier

Moises und sein Bruder Roberlan haben die Möglichkeit zurück zu ihrem Vater zu gehen!
Obwohl die ofizielle Verabschiedung von Moises und seinem Bruder Roberlan erst während des Mittagsessens erfolgen sollte, lief Moises den ganzen Morgen mit seinem Tornister auf dem Rücken und einer schweren Tasche vor der Küche auf und ab. Schon seit dem frühen Morgen verabschiedete er sich von allen Erziehern, der Köchin und allen anderen Mitarbeitern, die ihm rieten, sein..

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Bernardo zur Corona-Krise in Brasilien

Liebe Freunde! Einen kurzen und knappen Überblick über die derzeitige Lagen in Brasilien. Erst vor etwa 2 Wochen hatten wir den ersten Fall Covid 19 in São Paulo. Jetzt sind es nachgewiesen 1900 Fälle, die Dunkelziffer nicht mit einberechnet. Noch vor ein paar Tagen liefen die Menschen ganz normal herum. Jetzt langsam kommt die Erkenntnis bei vielen Leuten auf, dass es richtig ernst werden wird. Leider hat die Regierung viel zu spät reagiert und das Virus konnte sich in aller Ruhe ausbreiten. Seit 5 Tagen erst haben die Schulen dicht gemacht. Von der Regierung werden Leute, die im informellen Sektor arbeiten (also ohne Arbeitsvertrag) R$ 200,00 bekommen. Das sind umgerechnet 25 Euro im Monat zur Unterstützung, denn sie sollen ja nicht mehr arbeiten. Die Grenzen zwischen Ceará und den anderen Bundesländern wurde dich gemacht.

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Der Kleine Nazareno e.V. – Hilfe für Straßenkinder

Der Kleine Nazareno e.V. - Hilfe für Straßenkinder_1

Liebe Freunde! Einen kurzen und knappen Überblick über die derzeitige Lagen in Brasilien. Erst vor etwa 2 Wochen hatten wir den ersten Fall Covid 19 in São Paulo. Jetzt sind es nachgewiesen 1900 Fälle, die Dunkelziffer nicht mit einberechnet. Noch vor ein paar Tagen liefen die Menschen ganz normal herum. Jetzt langsam kommt die Erkenntnis bei vielen Leuten auf, dass es richtig ernst werden wird. Leider hat die Regierung viel zu spät reagiert und das Virus konnte sich in aller Ruhe ausbreiten. Seit 5 Tagen erst haben die Schulen dicht gemacht. Von der Regierung werden Leute, die im informellen Sektor arbeiten (also ohne Arbeitsvertrag) R$ 200,00 bekommen. Das sind umgerechnet 25 Euro im Monat zur Unterstützung, denn sie sollen ja nicht mehr arbeiten. Die Grenzen zwischen Ceará und den anderen Bundesländern wurde dich gemacht. Wir alle stimmen wohl mit Merkel überein, wenn sie sagt, dass es die grösste Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg ist. Wir können nur hoffen, dass sich die Lage baldmöglichst beruhigt, damit die Existenzen der Leute nicht zerstört wird und damit alles noch viel schlimmer macht. Ich wünsche Euch alles Gute und Liebe! Ich werde mich nicht oft melden, denn wir haben auch alle Hände voll zu tun. Aber ab und zu, denke ich mir, ist doch ganz gut! Ich brauch auch garn nicht viel darüber reden, denn Ihr wisst ja wie es ist aus eigener Erfahrung, sowohl in Deutschland, als auch anderswo auf der Welt. Auch bei uns spielen die Leute verrückt und horten Lebensmittel, Seife, Toilettenpapier etc. Also seit noch mal gedrückt und viel Kraft und Mut! Tut alles, um gesund zu bleiben, machts gut. Bernardo – Gründer und Leiter der Hilfsorganisation für Straßenkinder „O pequeno Nazareno“.

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Der Kleine Nazareno e.V. – Hilfe für Straßenkinder en

Der Kleine Nazareno e.V. - Hilfe für Straßenkinder

Abschiedsfeier: Moises und sein Bruder Roberlan haben die Möglichkeit zurück zu ihrem Vater zu gehen!

Obwohl die ofizielle Verabschiedung von Moises und seinem Bruder Roberlan erst während des Mittagsessens erfolgen sollte, lief Moises den ganzen Morgen mit seinem Tornister auf dem Rücken und einer schweren Tasche vor der Küche auf und ab. Schon seit dem frühen Morgen verabschiedete er sich von allen Erziehern, der Köchin und allen anderen Mitarbeitern, die ihm rieten, seinen Schulranzen doch einfach auf den Boden zu legen, damit er es bequemer und leichter hat. Doch er hatte ein sehr klares Ziel vor seinen Augen: Er wollte auf keinen Fall, dass ich ohne ihn nach Fortaleza fahre! Anhand eines kleinen und von ihm offengelassenen Spaltes seiner vollen Tasche, konnte ich den Grund dafür erkennen, dass die Tasche so schwer war. Neben seinem Zeug hat er es für wichtig gehalten, möglichst viele Mangos vom Nazareno-Dorf mit zu sich nach Hause zu nehmen!

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