Für viele Kinder aus den Elendsvierteln ist ein Leben auf der Straße die letzte Flucht
Die Kindheit von Francisco
Mit fünf Jahren begann ich auf der Straße zu betteln. Das Geld gab ich meiner Mutter. So konnte sie Milch für meinen kleinen Bruder kaufen. Wenn etwas übrig blieb, bekam ich etwas zu essen. Mein Stiefvater kümmerte sich nicht um uns. Er schlug meine Mutter. Ich hasste sie dafür, weil sie sich nicht wehrte. Ich lief weg, auf die Straße. Ich klaute und nahm Drogen. Immer wenn die Polizei mich fand, schlugen sie mich. Sie schlagen alle Straßenkinder.
Einmal sah ich, wie ein Polizist ein Mädchen vergewaltigte. Es passierte in einem Auto. Ich nahm einen Stein und warf ihn gegen die Scheibe. Das Mädchen konnte fliehen. Ich rannte um mein Leben, wusste nicht wohin. Ich setzte mich in einen Bus und stieg erst wieder aus, als es hell wurde.
Einige Wochen später, als ich gerade schlief, fand mich der Polizist. Er hielt mir einen Revolver an mein Ohr und schrie „Aufwachen, Verbrecher! Jetzt wirst du sterben!“ Dann machte er „peng peng“. Ich bin nur noch gelaufen. Erst nach einiger Zeit merkte ich, dass ich noch immer lebte.?