Ohne Hilfe haben Straßenkinder keine Chance auf ein menschenwürdiges Leben
Brasiliens Straßenkinder
Sie fliehen auf die Straße: vor ihrem Zuhause, vor dem Hunger und der Gewalt in der Familie. Armut und Gewalt zwingen die Kinder immer wieder dazu, ihr Elternhaus zu verlassen. Und die Straße ist für sie der einzige Ausweg. Drogen helfen ihnen dabei, ihre Situation zu ertragen. Das Leben auf der Straße zerstört ihren Körper und ihre Persönlichkeit.
Die kalten Straßen Fortalezas und Recifes
In Fortaleza leben nach den letzten offiziellen Zählungen insgesamt genau 510 Kinder und Jugendliche auf der Straße. In Recife sind es derzeit 450 Kinder und Jugendliche. Obgleich jedes Kind seine persönliche Lebensgeschichte zu erzählen hat, so sind die Gründe die Brasiliens Kinder auf die Straße treiben, erschreckend ähnlich: Hunger, Gewalt, Desorientierung, zerrüttete Familienverhältnisse, ja menschliche Verzweiflung, zwingen Kinder immer wieder dazu ihr Elternhaus zu verlassen und sich alleine auf den Straßen der Großstadt durchzuschlagen. Wir können wohl nur ansatzweise verstehen was schon passiert sein muss, damit ein Kind diese Entscheidung trifft. Doch auch die Straße, die zunächst als Ausweg erscheint, zeigt schon bald ihr grausames und zerstörerisches Gesicht. Für diese Kinder aber gibt es kein Zurück. ? Denn sie haben kein Zuhause, das ihnen den nötigen Schutz bietet. Die Situation hinzunehmen, ist also alles was den Kindern bleibt. Der Schnüffelstoff oder andere Drogen helfen zwar, die Gegenwart zu ertragen. Letztlich können aber auch sie nicht verdecken, was unweigerlich auf der Straße mit den Kindern geschieht: die komplette Zerstörung ihrer Persönlichkeit und ihres Körpers. Schaut man in die tiefe Leere dieser Kinderaugen, so kann man vielleicht ein bisschen von ihrem Leid erahnen.